Strafende Räume

Wohnpraxen in der Gefängniszelle

  • Noch nicht erschienen. Erscheint laut Verlag im Juli 2025.
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Die Geschichte des europäischen Strafvollzugs ist auch eine Geschichte der Perfektionierung von Überwachungsarchitektur. Als Räume der Sanktionierung dienen bis heute überwiegend Bauten des 19. Jahrhunderts. Inhaftierte werden darin in einem sinnlichen Wahrnehmungsprekariat von Raum und Körper gehalten.Heidi Helmhold zeichnet nach, wie Häftlinge mit dem Haftraum umgehen und welche Raumpraxen, Körperwahrnehmungen und Gegenplatzierungen zur Mikrophysik der Macht dabei eine Rolle spielen.Ihre Studie im Schnittfeld von Raumsoziologie, Psychologie, Straftheorie und Ästhetik zeigt: Obwohl das Vollzugsziel nach dem StVollzG in der (Re-)Sozialisierung der Inhaftierten besteht, ist die Strafvollzugsarchitektur eine strafende Architektur, die Vergeltung kommuniziert.

Helmhold, HeidiHeidi Helmhold (Prof. Dr.) lehrt Ästhetische Theorie am Institut für Kunst und Kunsttheorie der Universität zu Köln. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind nutzerbezogene Raumperformanzen. 2012 entwickelte sie in ihrer Publikation Affektpolitik von Raum den Aspekt einer Architektur des Textilen. Im Schnittfeld von Raumsoziologie, Raumtheorie und künstlerischer Raumintervention arbeitet sie an gesellschaftlichen Heterotopien wie Strafvollzugsanstalten und Flüchtlingsheimen.
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