Sperrmüll, 1983

Hamburgs große Abfuhr

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'Sperrmüll war ein Termin, an dem die Ordnung der bürgerlichen, diesseitigen Welt außer Kraft gesetzt wurde. Für die Hamburger Verwaltung muss es jedenfalls bedrohlich ausgesehen haben. Denn die für die Abschaffung vorgegebenen Kosten- und Rationalitätsgründe überzeugten nicht einmal die Leserbriefschreiber von Springers Abendblatt. Der Straßensperrmüll bedeutet vor allem die Aufhebung des Eigentumsbegriffs. Was auf der Straße lag, gehörte allen, 'Mein und Dein' war außer Kraft. Alles darf angefasst, begrabbelt, auch auseinandergenommen, zerlegt und kaputtgemacht werden. Kein Besitzer ist da, der sein Eigentum schützt oder seine Ware gegen Geld tauschen will. Die Dinge, die da in unförmigen planlosen Haufen liegen, stecken, zwischen anderen Dingen klemmen, sind plötzlich aus der Warenwelt herausgefallen, kennen keinen Eigentümer, Hersteller oder Käufer mehr, sind wie nichts, ohne Referenz. Und doch sind sie ganz massiv materiell vorhanden. Sie sind wie die Menschen, die sie befing
ern und aufheben, eine Randgruppe, eine Randgruppe der Dingwelt. Waren-Zombies.' Diedrich Diederichsen, konkret 10/83

Henning, ThomasThomas Henning wurde 1952 in Lübeck geboren, wuchs in Hamburg und an der Ostsee auf und studierte Kommunikations-Design in Hamburg, wo er seit 1976 als Fotograf und Grafiker im Schanzenviertel lebt.
Diederichsen, DiedrichDiedrich Diederichsen ist Journalist, Kulturwissenschaftler und Poptheoretiker. Seit 2006 lehrt er als Professor für Theorie, Praxis und Vermittlung von Gegenwartskunst an der Akademie der bildenden Künste Wien.
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