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VII: Grund und Abgrund der Macht. Über Legitimität von Regierungen. Neue, veränderte und vermehrte Ausgabe in fünfzehn Kapiteln

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»Ist die Macht böse?« So lautet der erste Satz dieses Buches. Es handelt von der politischen Legitimität - oder besser: von den Legitimitäten, denn es ist eine seiner Grundthesen, daß wir es in der historischen wie der gegenwärtigen Staatenwelt nicht mit einer einzigen Art Legitimität zu tun haben - und überall dort, wo eine solche nicht aufzufinden wäre und nicht geltend gemacht werden könnte, mit illegitimen Regimes, also Usurpation -, sondern mit mehreren Legitimitätsarten und -gründen.

Die heutige politische Welt ist vor allem durch die Polarisierung in zwei Systeme charakterisiert: das der kommunistischen Parteiherrschaften und das der Verfassungsstaaten. Die Herrschaft der bolschewistischen Partei legitimiert sich aus der Offenbarung jener historischen Notwendigkeit, wie sie die Ideologie des Marxismus-Leninismus verkörpert. Die Regierungen der westlichen Verfassungsstaaten legitimieren sich aus bürgerlicher Bestellung gemäß den Spielregeln ihrer jeweiligen Verfas
sung. Um diese beiden Hauptformen kreisen die Erörterungen dieses Buches. Im einleitenden Kapitel wird eine weiter ausgreifende, weltgeschichtlich vergleichende Typologie der Legitimitätsarten entworfen; sie weicht von jener, die seinerzeit Max Weber aufgestellt hat, nicht unerheblich ab.

Fast ein Vierteljahrhundert ist vergangen, seitdem Sternberger dieses Werk zuerst vorgelegt hat, und er hat seine allgemeine politische Theorie seitdem beträchtlich fortentwickelt.

Die neue Ausgabe enthält den Text der ursprünglichen zwölf Kapitel und der zugehörigen Glossen, dazu drei neue Kapitel. Zwei davon behandeln die bedeutsamen Wandlungen der bolschewistischen 'Religion' von Chruschtschow bis Gorbatschow einschließlich des XXVII. Parteitags vom Februar 1986. In einem dritten neuen Kapitel wird der Versuch unternommen, die oligarchisch-demokratischen Mischsysteme des Westens in ihren Legitimitätsgründen wie ihren Legitimitätsmängeln noch einmal zu durchleuchten.

Geboren am 28.Juli 1907 in Wiesbaden, Studium der Philosophie, Germanistik und Kunstgeschichte in Kiel, Frankfurt am Main, Freiburg und Heidelberg, 1932 Promotion bei Paul Tillich. Von 1934 - 43 Redakteur der Frankfurter Zeitung, von 1945 - 1949 Herausgeber und Autor der Monatsschrift Die Wandlung, 1950 - 1958 Herausgeber der Zeitschrift Die Gegenwart. Von 1947 an Lehrauftrag an der Universität Heidelberg für politische Wissenschaft, ab 1962 bis zu seiner Emeritierung 1972 ordentlicher Professor für Politische Wissenschaft an der Universität Heidelberg. Dolf Sternberger gründete die Politische Vierteljahresschrift (PVS), die offizielle Zeitschrift der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, deren Vorsitzender er von 1961 bis 1963 war. Zahlreiche Auszeichnungen, darunter die Goethe-Medaille, der Literatur-Preis der Bayerischen Akademie der schonen Künste, der Ernst-Bloch-Preis. Gestorben am 27. Juli 1989 in Frankfurt am Main.
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