Dmitri Schostakowitsch steht wie kein zweiter Komponist für die Verflechtungen von Musik und Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts. Als bedeutendste Künstlerpersönlichkeit der Sowjetunion wird er bis heute mal als deren Propagandist, mal als Dissident wahrgenommen; unumstritten ist einzig seine ungebrochen große Reichweite auf den internationalen Konzert- und Opernbühnen. Das Handbuch stellt sein Leben und seine Musik in den Kontext der politischen Geschichte und überprüft verbreitete Deutungen auf ihren faktischen Gehalt. Alle Autorinnen und Autoren legten Wert darauf, die Ergebnisse der neuesten, insbesondere auch der russischen Schostakowitsch-Forschung zu berücksichtigen. Dabei geraten nicht nur die bereits vielfach gewürdigten Gattungen wie Opern, Symphonien und Streichquartette in den Blick, sondern das Gesamtwerk, in dem es u.a. ein reiches Liedschaffen, Film-, Chor- und Unterhaltungsmusik zu entdecken gibt.
Dorothea Redepenning ist emeritierte Professorin für Musikwissenschaft am Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Heidelberg. Ihre Forschungsschwerpunkte gelten der Musik des 19. und 20. Jahrhunderts, insbesondere der Musik Russlands und der Sowjetunion.
Stefan Weiss ist Professor für Historische Musikwissenschaft an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Unter seinen Veröffentlichungen zur Musik des 20. Jahrhunderts bilden die Themen Schostakowitsch und die Musik Russlands/der Sowjetunion den Schwerpunkt.
