Samtene Scheidung

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Katarína kehrt aus Prag nach Bratislava zurück, um Weihnachten mit ihrer Familie zu verbringen. Dort erwarten sie nicht nur die alten Meinungsverschiedenheiten mit ihrer Mutter, sondern sie ist überdies gezwungen, das Fehlen ihres Mannes Eugen zu rechtfertigen. "Samtene Scheidung" erzählt von Verrat, uneingestandenen Sehnsüchten und von Brüchen, die neu zusammengesetzt werden müssen, um Heilung zu finden. Die Protagonistin des Romans ebenso wie das Land, in dem sie geboren wurde, scheinen nach dem Verlust der Vergangenheit auf der Suche nach sich selbst zu sein. Während der wenigen Tage, die Katarína in ihrer Heimatstadt verbringt, hat sie Gelegenheit, ihre früheren Studienkolleginnen wiederzutreffen: Mirka, Daniela und Viera, die wegen eines Stipendiums nach Italien gezogen ist und deren Besuche in der Slowakei immer seltener werden. Katarína und Viera tauschen sich über ihre jeweiligen Beziehungsprobleme aus: Viera erzählt von ihrem Verhältnis mit der Dozentin Barbara, und Katar
ína berichtet, wie Eugen sie zwei Monate zuvor verlassen hat - mit einem Zettel auf dem Küchentisch. Dabei erinnert sie sich an die einzelnen Phasen ihrer Beziehung, von der ersten Begegnung über die vielleicht etwas verfrühte Hochzeit bis hin zu ihrem Schmerz über das Verlassenwerden, den sie gegenüber ihrer Familie noch nicht artikulieren kann. Mitunter scheinen in der Rückblende auch Bruchstücke ihres Lebens in Bratislava unter dem kommunistischen Regime auf. In Anlehnung an den Begriff "Samtene Revolution", mit dem die Auflösung des kommunistischen Staates Tschechoslowakei bezeichnet wird, steht "Samtene Scheidung" für die kurz darauf erfolgte Aufspaltung in die beiden Staaten Slowakei und Tschechische Republik. Im Roman steht dieser Begriff aber zugleich metaphorisch sowohl für die Trennung Katarínas von ihrem Mann, als auch für Vieras Distanzierung von einem Land, dessen Erstarrung nicht zu ihrem Lebensstil passt...Die vielfältige und tiefgründige Erzählweise Jana Karsaiovás
wäre schon für eine Muttersprachlerin beachtlich und ist umso außergewöhnlicher für eine Autorin, die in einer anderen sprachlichen Umgebung aufgewachsen ist und sich bewusst für das Italienische entschieden hat.

Jana Karsaiová (_Bratislava 1978) hat in Prag, Ostia und Verona gelebt, wo sie als Schauspielerin arbeitete. Nach längerer Pause widmete sie sich als Workshopleiterin erneut dem Theater und begann Schreibkurse zu belegen. Ihre Erzählung Sindrome Italia wurde in der Literaturzeitschrift "Nuovi Argomenti" veröffentlicht."Samtene Scheidung" (ital: Divorzio di velluto) ist ihr erster Roman. Er erschien im Februar 2022 im Verlag Feltrinelli und war unter den zwölf Finalisten für den Literaturpreis Premio Strega 2022. Außerdem wurde der Roman mit dem Premio John Fante Opera Prima Cinema 2023 ausgezeichnet.
Dr. Ruth Mader-Koltay, geboren 1968 in Weingarten/Württ., hat Italienische, Französische und Neuere Deutsche Literaturwissenschaft studiert. Sie lebt in Freiburg und arbeitet als Dozentin für Italienisch bei der Dante-Alighieri-Gesellschaft, als Textadaptorin für den deutsch-französischen TV-Sender arte und als literarische Übersetzerin aus dem Italienischen.

"Eine europäische Geschichte aus weiblicher Sicht, intim, universell und überraschend. Denn Jana Karsaiová hat sich die italienische Sprache nicht nur auf eindrucksvolle Weise angeeignet, sondern erfüllt sie auch immer wieder mit neuem Leben." - Gad Lerner "Ein schonungsloses und tiefgehendes Buch, das dem Wort "Integration" Sinn und Komplexität verleiht." - Annalisa Benini, Il Foglio "Ein Debütroman von erstaunlicher Reife und Überzeugungskraft." - Donatella Pierantonio, La Repubblica "Jana Karsaiová verwebt auf meisterhafte Art Geschichte und Geschichten." - Federica Manzon, La Stampa-TuttoLibri
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