Problematische Prozesse

Kritik und Reflexion der Entscheidungspraxis der mittelalterlichen Ketzerinquisition in Italien (ca. 1230-1350)

  • Noch nicht erschienen. Erscheint laut Verlag am 17.06.2024.
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Auf der Grundlage des neuen Kirchenverständnisses des Papsttums entwarfen die Inquisitoren des 13. Jahrhunderts eine Kultur rigider Alternativentscheidungen über religiöse Zugehörigkeit, die Laien keinen Raum zwischen Ketzerei und Orthodoxie mehr ließen. Doch die italienische Bevölkerung reagierte mit Widerstand und teils mit offener Kritik auf mehreren Ebenen: Einerseits protestierte sie gegen die Kriminalisierung ihrer Entscheidungen für verschiedene religiöse Optionen. Andererseits wehrten sich auch die Kommunen. Da die Inquisition so eine Praxis des Entscheidens schuf, die bereits etablierte Strukturen massiv unter Druck setzte, wurden Diskursivierungen der Einbettung von Recht und Religion erzwungen und so weiterwirkende Dynamiken eingeleitet.

Dr. Alberto Cadili promovierte in Mailand in der Mittelalterlichen Geschichte und in Bologna in Kirchengeschichte. In beiden Fächern wurde er 2018 habilitiert.
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