Otium

Historisch-semantische Studie eines aristokratischen Konzepts in Später Republik und Frühem Prinzipat

  • Noch nicht erschienen. Erscheint laut Verlag am 14.08.2025.
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Otium ist als Distinktionsmerkmal im Konkurrenzkampf der römischen Aristokratie in den Blickpunkt der Forschung gerückt, ohne dass eine Differenzierung des Konzepts erfolgt. Die vorliegende umfassende historisch-semantische Analyse schlüsselt mittels close reading das sich wandelnde Bedeutungsspektrum von otium nach Autor, Gattung und Epoche auf. Dabei lassen sich Muße , Friede und Untätigkeit als Hauptkategorien ausmachen, deren Gewichtung überraschend stark von der literarischen Gattungszugehörigkeit abhängig ist.

Daraus ergeben sich neue Perspektiven für die Bewertung aristokratischer Selbstdarstellung. Man kann durchaus von einer Entpolitisierung in der Begrifflichkeit von otium sprechen, nicht aber in der Funktion. Die politische Bedeutung im Sinne Ciceros verliert sich, aber das otium der Mußezeit kann zu einem Politikum werden, wenn die Beteiligten es so interpretieren.
Analysiert wird der otium-Gebrauch vor allem von Cicero, Seneca, Plinius d.J., Sallus
t, Livius, Velleius, Tacitus, Horaz und Statius.


Dirk Wiegandt, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt.
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