Mythos Determinismus

Wieviel erklärt uns die Hirnforschung?

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medienprofile-Rezension

Umfassende wissenschaftstheoretische Analyse des neurobiologischen Erklärungsmodells geistiger Phänomene.
Seit einigen Jahren reklamieren manche Hirnforscher, durch ihre neurobiologischen Erkenntnisse die Freiheit des Menschen, ja das Selbstbewusstsein überhaupt als bloße Illusion enttarnt zu haben. Viele Philosophen versuchen, dem mit philosophischen Gründen zu entgegnen. Die Wissenschaftstheoretikerin Brigitte Falkenburg hat nun ein umfangreiches Werk vorgelegt, in dem sie v.a. die Frage untersucht, was die neurobiologischen Erklärungen denn nun wirklich leisten können und was nicht. Sie schildert zunächst das Problem, dass die Verschiedenheit physischer und mentaler Phänomene, das Einwirken mentaler Phänomene auf die physische Realität und eine geschlossene Kausalität, wiewohl unmittelbar naheliegend und einleuchtend, nicht gleichzeitig behauptet werden können. Bei ihrer Untersuchung der neurobiologischen Erkenntnisse kommt sie zu dem Schluss, dass die Neurobiologie eigentlich einem veralteten physikalischen Verursachungsmodell anhängt, das in der modernen Physik nicht mehr vertreten wird. Bei näherer Überprüfung zeigt sich, dass die Hirnforschung ihre Behauptung, das neuronale Geschehen determiniere vollständig unsere Bewusstseinsinhalte, letztlich nicht plausibel begründen kann. Die gewonnenen neurobiologischen Erkenntnisse erklären zwar viel von den Bedingungen, die geistigen Phänomenen zugrundliegen, die mentalen Phänomene selbst erklären sie keineswegs. Die Autorin plädiert deshalb schließlich dafür, den neuronalen Determinismus als einen Mythos aufzugeben. - Das Buch besticht durch seine umfassende Behandlung des Themas ebenso wie durch seine klare und in jedem Augenblick nachvollziehbare Argumentation. Vorwissen ist für eine gewinnbringende Lektüre nicht erforderlich, die Bereitschaft zum Mitdenken natürlich schon. So eignet sich das Buch wirklich für alle Leser/innen, die sich für derartige Fragen interessieren, und kann zum Thema ganz besonders empfohlen werden.


Aus der Sicht der Neurobiologie regiert im Kopf das neuronale Geschehen. Doch was wissen die Hirnforscher genau über die Mechanismen des Hirngeschehens und ihren Einfluss auf den menschlichen Geist? Dieser Frage geht Brigitte Falkenburg nach.

Die Physik hat sich längst vom mechanistischen Weltbild gelöst, in der Neurobiologie bleiben überholte mechanistische Vorstellungen bis heute wirksam. Dabei sind die "mechanistischen" Erklärungen der Hirnforschung ganz anders als ihr Name suggeriert; und wer annimmt, der Geist sei so strukturiert wie die Materie, zieht atomistische und kausale Fehlschlüsse über das Bewusstsein. Falkenburgs Buch möchte die Debatte um Geist und Gehirn, freien Willen und Determinismus endlich davon befreien. Es liefert Grundzüge einer Wissenschaftstheorie der Hirnforschung und eröffnet den Weg zu einem differenzierteren Naturverständnis und Menschenbild.


Brigitte Falkenburg studierte Physik an der Universität Erlangen, der Technischen Universität Berlin und der Universität Heidelberg, und Philosophie an den Universitäten Bielefeld und Heidelberg. Sie promovierte 1985 zum Dr. phil mit einer Arbeit aus der Naturphilosophie und 1986 zum Dr.rer.nat. auf dem Gebiet der Hochenergiephysik. Seit 1997 ist sie Professorin für Philosophie der Wissenschaft und Technik an der Technischen Universität Dortmund. Sie ist Mitglied in der "Académie Internationale de la Philosophie des Sciences", Brüssel, und der "European Academy of Science". Zudem ist sie Sprecherin des Arbeitskreises Philosophie der Physik der DPG. Für ihre Arbeit zur Philosophie der Wissenschaft wurde sie mehrfach mit Preisen ausgezeichnet und hat zahlreiche Bücher und Schriften zur Philosophie der Physik, Natur- und Technikphilosophie veröffentlicht.


"Mythos Determinismus" der Physikerin und Philosophin Brigitte Falkenburg - sie lehrt Philosophie der Wissenschaft und Technik in Dortmund - rechtfertigt in meinen Augen einen absoluten Superlativ, wenn man ihr Buch im Kontext neurophilosophischer und wissenschaftstheoretischer Werke liest und als Kriterien Verständlichkeit und Erklärungskraft festlegt.

Philosophie Magazin, Nr. 6 2012, Gert Scobel

[Das Buch] liefert mit der Darlegung der Hypothesen, die zu unterschiedlichen Schlüssen in der geistes- und naturwissenschaftlichen Historie geführt haben, ein Grundwerkzeug, mit dem der Leser sich mit aktueller Diskussion auseinandersetzen und Schlussfolgerungen für sein Menschenbild ziehen kann. Das Buch ist somit für Studierende der Geistes- und Naturwissenschaften ebenso empfehlenswert wie für alle, die sich mit Fragen des Lebens- und Menschenbildes beschäftigen.

BIOSpektrum, November 2012, Daniela Berg

Das Buch besticht durch seine umfassende Behandlu
ng des Themas ebenso wie durch seine klare und in jedem Augenblick nachvollziehbare Argumentation. Vorwissen ist für eine gewinnbringende Lektüre nicht erforderlich, die Bereitschaft zum Mitdenken natürlich schon. So eignet sich das Buch wirklich für alle Leser/innen, die sich für derartige Fragen interessieren, und kann zum Thema ganz besonders empfohlen werden.

Buchprofile / Medienprofile, Heft 3, 2012, Thomas Steinherr
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