MTTR

Roman

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Ein Millenial soll Mutter werden und will alles, nur nicht die eigene deutsche Familie reproduzieren. Ein gesellschafts- und sprachkritischer Roman erzählt drei Trimester - und die Zeit danach.»Alle Befürchtungen waren wahr, und alles war gerecht gewesen.«Ein Test im Büro bringt die Gewissheit: Teresa Borsig ist schwanger. Von der Idee einer Familie fühlt sie sich gleichzeitig angezogen und abgestoßen. Da sind die Erinnerungen an ihre Kindheit, an Distanz, Disziplin und Schläge. In der Abtreibungsklinik von den Schwestern zum Schlucken der Tablette gedrängt, geht Teresa in den Widerstand: Sie will doch Mutter werden. Nein, Mama will sie werden. Kann man geben, was einem selber fehlt?Das Gesundheitssystem nimmt die Schwangere auf wie einst die Eltern. Effizient. Kalt. Man will doch nur ihr Bestes. Und ihr Baby in einem Wärmebett isolieren. Wie hoch ist die Überlebenswahrscheinlichkeit ihres Säuglings? Ärzte und Schwestern sprechen über ihren Kopf hinweg. Teresa schreit. Sie solle s
ich mal nicht so wichtig nehmen, sagt das Krankenhaus.»MTTR« erzählt von den Auswirkungen deutscher Nachkriegserziehung, erzählt die Unfähigkeit der Babyboomer, Gefühle zu zeigen, und wenn dann nur durch Ersatzhandlungen: Kauf, Korrektur und Sorge. Jeder Dialog ist eine Boshaftigkeit. Fast bemerkt man sie nicht, denn aktengraue Gefühlstemperatur und grobe Unbeholfenheit sind Alltag in Deutschland. Werden Millennials, wie Teresa, sie reproduzieren?MTTR: Mean Time To Recover bzw. auch Mean Time To Repair (abgekürzt jeweils MTTR) wird als die mittlere Reparaturzeit nach einem Ausfall eines Systems definiert. Diese gibt an, wie lange die Wiederherstellung des Systems im Mittel dauert. Sie ist somit ein wichtiger Parameter für die Systemverfügbarkeit. (Quelle: Wikipedia)

Julia Friese lebt in Berlin und arbeitet als freie Kulturjournalistin. Ihre Kolumne »gedanken zum gegenwärtig_innen« wurde 2021 mit dem International Music Journalism Award ausgezeichnet. »MTTR« ist ihr literarisches Debüt.

»eine sehr besondere Sprache, ein erstaunlicherweise sehr besonderes Thema« (Frank Meyer, Deutschlandfunk Kultur Lesart, 09.08.2022) »Selten habe ich passiv-aggressives, manipulatives Verhalten so brutal gut seziert gesehen. (...) MTTR ist für mich ein Lesehighlight der letzten Monate.« (Nicole Seifert, Nacht und Tag Blog, 09.08.2022) »Wie präzise, wie stechend, wie sprachmächtig dieses Buch ist!« (Maria Christina Piwowarski, blauschwarzberlin, 10.08.2022) »Herausragend ist, wie Friese auf 421 Seiten die Gedankenwelt ihrer Figur ausbreitet, nachdenklich und gleichzeitig gehetzt, indem sie viele kurze Sätze zu treffsicheren Pointen formuliert.« (Silvia Silko, Musikexpress, 11.08.2022) »ein wütendes, direktes und ungeschöntes Buch über toxische Familienstrukturen, über Mütter, (...) über Schwangerschaft und Geburt und über die Frage, wie sich deutsche Nachkriegserziehung bis heute in der Erziehung weiterträgt.« (Kristine Harthauer, SWR2 Kultur aktuell, 12.08.2022) »schlau, hint
ergründig und heftig« (Laura Ewert, taz, 03./04.09.2022) »Ein beunruhigendes und aberwitziges Sittenbild ist das geworden (...). Man wird auch in ferner Zukunft aus diesem Buch viel über unser schon im zweiten Jahr erschöpftes Jahrzehnt lernen können - vor allem über den Ballast, den es immer noch mitschleppt.« (Robin Detje, Zeit Online, 13.09.2022) »In abgehackter, protokollarischer Sprache, die an frühe Werke Marlene Streeruwitz' erinnert, erzählt (...) Julia Friese die Geschichte in drei Trimestern vom Schwangerschaftstest bis zum ersten Arbeitstag nach der Elternzeit. Dabei stellt sie eine Frage, die seltsamerweise noch gar nicht so oft literarisch behandelt wurde: Wie ist die Generation der sogenannten Millennials noch von der Erziehung durch die Nazis geprägt, durch ihre in der Nachkriegszeit sozialisierten Eltern?« (Anna Mayrhauser, Missy Magazine, 12.09.2022) »'MTTR' ist ein Buch für alle: Mütter, die sich verstanden fühlen wollen. Mütter, die bewusst gegen die beschrie
benen Strukturen angehen möchten. Nichtmütter, sie sich in ihrem Nichtkinderwunsch bestätigen lassen wollen. Noch-nicht-Mütter, die vorbereitet sein wollen auf das, was auf sie zukommen kann. Und schließlich werden sich auch alle Lesenden in der einen oder anderen Weise mit der Perspektive von Teresa als Kind (ihrer Eltern) identifizieren können. Ein Buch, das ich damit tatsächlich allen empfehlen kann, weil ich der Meinung bin, dass es jede_n bereichern wird.« (Julia Kisslinger, Blog juLiteratur, 09/2022)
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