Meister Eckhart

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medienprofile-Rezension

Eine zum Nach-Denken inspirierende Interpretation Meister Eckharts.
D. Mieth, ein Eckhart-Kenner ersten Ranges, legt in seinem neuesten Buch eine Gesamtschau von Eckharts Denken vor, die sowohl philosophische als auch theologische und spirituelle Themen umfasst und natürlich auch auf die Anschuldigungen von Häresie eingeht, denen sich Eckhart vor allem in seinen letzten Lebensjahren stellen musste. Was diese Arbeit auszeichnet und sie zweifellos zu einem Standardwerk für alle werden lässt, die sich in Eckhart eindenken wollen: Sie sucht (und findet) eine alle Themenbereiche umfassende und sie tragende Mitte, die Theorie und Praxis ebenso in gegenseitiger Befruchtung und Beleuchtung einander zuordnet wie Glaube und Vernunft oder Natur und Gnade. Es sind genau diese Übergänge, dieses auch die Sprache an ihre Grenzen und in immer neue Sprachformen treibende Oszillieren und Fluktuieren, die der Autor mit Recht als für ein Grundverstehen Eckharts unverzichtbar erschließt. Wie wenig diese aus einem Ursprung kommende Dynamik dem modernen Denken fremd ist, belegt Mieth durch erstaunliche Brückenschläge von Eckhart zur pragmatischen Sprachphilosophie von Peirce sowie zur Strukturontologie Rombachs. So ist dieses Buch nicht bloß eine Relecture, sondern ein Erinnern Eckharts in die Gegenwart hinein. - Für größere Bestände empfohlen.

Meister Eckharts Faszination ist nicht nur für diejenigen spürbar, die sich mit neuen religiösen oder interreligiösen Impulsen beschäftigen. Er stößt auch darüber hinaus auf geistiges, literarisches und religionskritisches Interesse. Der Dominikaner Meister Eckhart (ca. 1260-1328) lehrte wie Albertus Magnus am Studium Generale der Dominikaner in Köln, aber auch zweimal, wie Thomas von Aquin, auf dem theologischen Lehrstuhl in Paris (1303/04 und 1311-1313). Man zählt ihn als Philosophen zu der Deutschen Albert-Schule, die eine Reihe von vorzüglichen Denkern hervorgebracht hat. Eckhart, der "magister sacrae scripturae" (Professor der Heiligen Schrift), hat eine eigenständige Philosophie und Theologie entwickelt, die schon damals viele faszinierte und immer wieder neu entdeckt wurde. Seine letzten Jahre in Köln waren von einem Inquisitionsprozess überschattet, der gegenüber einem derart renommierten Lehrer der Theologie einzigartig war. Denn es ging dabei nicht primär um akademische
Streitigkeiten, sondern um die pastorale Wirkung seiner deutschen Predigten und Schriften im Zusammenhang mit der Verfolgung von sog. "Freigeistern", aber auch der "Beginen", also religiös lebender Frauengemeinschaften. Dietmar Mieth versucht, Eckharts Profil als Denker, als Prediger und als Lebenslehrer darzustellen. Er sieht in ihm nicht einfach ein historisches Phänomen, sondern einen Vorausdenker. Zudem bezieht Mieth soziale Zusammenhänge, insbesondere die damaligen religiösen Frauenbewegungen, mit ein. Und nicht zuletzt nimmt er Stellung zu Eckharts Lehrkonflikt.
Dietmar Mieth, geboren 1940, ist Professor für Theologische Ethik an der Universität Tübingen. Neben den Bereichen der Sozialethik und der biomedizinischen Ethik zählt die Mystik zu seinen Forschungsschwerpunkten.
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