Maßgebendsein

Texte und Studien zur Poetologie des frühen Meistergesangs

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Für den frühen Meistergesang des 14. und 15. Jahrhunderts sind explizite volkssprachige Poetiken nicht nachweisbar. Während die institutionell organisierten Meistersinger später mit den Tabulaturen eine normative Textgattung entwickeln, kann die Poetologie des frühen anonymen Meistergesangs nur aus der Dichtung selbst heraus erschlossen werden. Die Zuschreibung des Maßgebendseins für poetologische Gedichte negiert die Vorstellung einer abstrakten Norm a priori, die im Gedicht versifiziert wird, aber auch die einer abstrakten Norm, die aus dem Gedicht herausdestilliert wird. An ihre Stelle tritt das Gedicht selbst.
Die Studie ediert und untersucht Bare, die zwischen ca. 1350 und 1520 entstanden und Reflexionsformen wie dichterische Fachsprache, das Bild des Dichters als Handwerkers, Reimkunstwerke oder inhaltlich festgelegte Liedtypen verwenden. Auf diese Weise hilft sie den frühen Meistergesang über adäquate Editionen zugänglicher zu machen, ihn besser zu durchdringen, auf an
wendbare Kategorien zu bringen und als Abschnitt der meistersingerischen Tradition mit eigenständigen poetologischen Profil zu kennzeichnen. Als Ergebnis zeigt die Arbeit sprachliche, metaphorische und gattungstypologische Merkmale einer Poetologie des frühen Meistergesangs auf.

Anabel Recker, geb. 1986, hat Germanistik und Philosophie in Münster und Hamburg studiert. Von 2015-2018 promovierte sie im Rahmen eines Doktorandenstipendiums des "Doktorandenkollegs Geisteswissenschaften" an der Universität Hamburg im Fach Germanistische Mediävistik. Seit 2019 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Georg-August-Universität Göttingen. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Sangspruchdichtung und dem Meistergesang, der Editionsphilologie und der mittelniederdeutschen Literatur.
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