Marlene

Bild einer berühmten Zeitgenossin

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medienprofile-Rezension

Ein 75 Jahre unveröffentlichtes Fundstück über eine der ganz großen deutschen Film-Ikonen des 20. Jahrhunderts.
Der Aufstieg zur international bekannten Künstlerin gelang Marlene Dietrich 1930 durch die Hauptrolle in dem Film 'Der blaue Engel' des Regisseurs Josef von Sternberg. Gemeinsam mit von Sternberg ging sie Anfang der 1930er Jahre nach Hollywood. Die Dietrich stand zeitlebens in Opposition zum Hitler-Regime, was ihr zumindest unter den Anhänger des Nationalsozialismus stets auch viel Kritik eingebracht hat. Erklärter Gegner der Nazis war auch der Wiener Theaterkritiker Alfred Polgar, der vor allem in den zwanziger Jahren einer der bekanntesten und stilistisch besten deutschsprachigen Journalisten war. Bereits 1937/38 schrieb Polgar ein Porträt der von ihm hoch verehrten Schauspielerin Marlene Dietrich. Der Text galt jahrzehntelang als verschollen, bis ihn sein Biograph Ulrich Weinzierl Anfang der achtziger Jahre in New York fand. Neuigkeiten über das Leben der Dietrich erfahren wir hier nicht, aber deshalb muss man das schmale Bändchen auch nicht lesen. Seine Besonderheit erhält das Porträt durch den für Alfred Polgar so bekannten und so beliebten wunderbar leichten Schreibstil. Hier ist ein Autor spürbar hingerissen von der faszinierenden Schönheit und Schauspielkunst eines Filmstars und zieht zur Beschreibung der Bewunderung sämtliche Register seiner großen Schreibkunst. Sehr lesenswert wird der Band aber auch durch das umfangreiche Nachwort des Herausgebers, der mit vielen Hintergrundinformationen das Verhältnis des berühmten Autors Polgar zu dem Weltstar Marlene Dietrich ausleuchtet.

Bereits Mitte der zwanziger Jahre, bevor aus der Tingeltangel-Tänzerin der "Blaue Engel" und der Weltstar wurde, zählte Alfred Polgar zu den Bewunderern Marlene Dietrichs. Sie freundeten sich an, und ehe Polgar 1938 vor den Nazis flüchten musste, schrieb er ein wunderbar zartes Buch über die Diva, das ihre Eigenschaften und Eigenheiten einzigartig zum Ausdruck bringt. Das Gesicht, die Stimme, Beine, Handflächen, ihr Sexappeal werden auf unnachahmliche Weise skizziert. Wir erfahren von der Zusammenarbeit mit Josef von Sternberg, den Verhältnissen in Hollywood und was sie - 1937 - über die Zukunft denkt. Jetzt, mehr als 75 Jahre nach seiner Entstehung, erscheint dieses Buch zum ersten Mal.

Alfred Polgar wurde 1873 in Wien geboren. Ab 1895 schrieb er für Wiener Zeitungen, ab 1905 war er Mitarbeiter der Berliner "Schaubühne". Seit 1925 lebte er überwiegend in Berlin, von wo er 1933 zuerst nach Prag und Wien, 1938 weiter nacn Paris und 1940 nach Hollywood flüchtete. Er kehrte nach 1949 immer wieder für kurze Zeit nach Europa zurück. 1955 starb er in Zürich.

Wir können dem Herausgeber dankbar sein, dass er Alfred Polgars Arbeit aus dem Vergessen zog. Und dass er uns in seinem klugen Beitrag deutlich macht, wie hilfreich eine solche Uraltgeschichte sein kann, um nicht nur die damaligen Vorgänge, sondern auch deren Spuren in unserer Gegenwart besser zu verstehen." Sabine Brandt, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 03.03.15

"Dieses Porträt ist eine literarische Sensation: Nicht nur weil es ein sehr persönlicher Blick auf diese Diva ist, auch nicht weil es von einem großen Feuilletonisten der 20er Jahre geschrieben wurde, sondern weil es eine Wiederentdeckung ist." Deutschlandradio Kultur, 02.03.15

"Ein irritierendes Stück Porträt-Prosa, das oszilliert zwischen hemmungsloser Bewunderung des künstlerischen Zaubers und messerscharfer Charakteranalyse einer unbekannten Vielgeliebten. ... Natürlich blitzt in dem kleinen Stück Prosa auch immer wieder die sprachästhetische Kunst des begnadeten Feuilletonisten Alfred Polgar durch. Wie
kaum einer blickt er unter die Schminke einer Diva..." Bernd Noack, BR-Diwan, 08.02.15

"Weinzierl führt uns durch Biografisches, Literarisches, durch Zeitgeschichte und Glanz und Düsternis mit der Meisterschaft des diskret strukturierenden Kenners. Polgar schenkt uns ein Kunstwerk als Gemälde - ein hell verklärendes Bild des grossen Idols, dem er wohl auch ein paar kritische Striche eingedrückt hätte, wenn das damals, zur Zeit der Entstehung, erlaubt gewesen wäre." Martin Meyer, Neue Zürcher Zeitung, 03.02.15

"Polgar knüpft in diesem Marlene-Porträt an seine große feuilletonistische Kunst aus den zwanziger Jahren an: etwas Augenzwinkerndes, leicht Frivoles, den "Sex Appeal" Marlene Dietrichs suggestiv beschreibend und gleichzeitig aus ironischer Distanz als Phänomen analysierend." Helmut Böttiger, Deutschlandradio, 05.02.15
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