Liberté, Égalité, Maternité

Die Amazone im deutschsprachigen Drama um 1800

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In Goethes Werken Wilhelm Meisters Lehrjahre, Iphigenie auf Tauris und Die natürliche Tochter dominieren starke Frauengestalten in der Rolle als Amazone die Handlungen. Um 1800 ist die kriegerische Frauengestalt bei Goethe ebenso präsent wie bei wie bei Schiller (Maria Stuart, Die Jungfrau von Orléans, Turandot) und Kleist (Penthesilea, Das Käthchen von Heilbronn). Als Projektionsfläche männlicher Phantasie bündelt die ambivalente Amazonenfigur zentrale zeitgenössische Diskurse und erscheint dadurch gleichzeitig als Metapher für die Französische Revolution. Faszinierend und abschreckend zugleich wirken beide auf die vorwiegend männlichen Intellektuellen in den deutschen Fürstentümern. Die Transformation der kriegerischen Revolutionärin in eine nationale Mutterfigur auf der Theater- aber auch revolutionären Festbühne zeigt, welch zentrale Rolle die Amazone im Erziehungsprogramm des revolutionären Frankreich und im Gegenentwurf der deutschen Klassik spielt. Durch die Kanonisierung d
er Dramen prägt die Amazonenfigur auf der Bühne das moderne Geschlechterverhältnis bis in unsere Zeit.

Marion Woloszyn lebt und arbeitet als Fachberaterin für Deutsch als Fremdsprache in Israel. Zuvor war sie als Oberstudienrätin an Schulen und Hochschulen im In- und Ausland tätig. Sie studierte Germanistik und Katholische Theologie an der FU Berlin und der Eberhard Karls Universität Tübingen.
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