'L'écrivain à cheval'

Das Erzählwerk Pierre Drieu la Rochelles zwischen Moderne, Antimoderne und Postmoderne

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Die größte Herausforderung für das Denken ist der Umgang mit Widersprüchen. In der Moderne bilden sich Strategien heraus, den Aporien einer als immer komplexer wahrgenommenen Welt beizukommen. Es ist verschiedentlich versucht worden, die Trennlinie zwischen Moderne und Postmoderne entlang ebendieser Strategien zu ziehen und die Postmoderne als Zeitalter koexistierender, sich widersprechender Sinn(-ersatz-)systeme zu deuten. Im Erzählwerk Drieu la Rochelles lässt sich geradezu idealtypisch die Entwicklung von modernem zu postmodernem Denken nachvollziehen, sodass in ihm eine bedeutende geistesgeschichtliche Entwicklung des 20. Jahrhunderts wie unter dem Brennglas beobachtet werden kann. Zugleich aber erlaubt das Studium dieses bekennenden Faschisten, die dunkle Seite der (Post-)Moderne besser zu verstehen. Von den Ursprüngen spielerischer Destruktivität im Surrealismus bis zur zynischen Unterwanderung rationaler Diskurse begegnet uns das Werk Drieus als beklemmend gegenwärtig.

Andreas Geisler studierte Romanische Philologie in Heidelberg, Rom, Lyon und Bonn. Er lehrte an den Universitäten Bonn und Erlangen-Nürnberg sowie als Sprachlektor an der ENS Lyon. Sein Interesse gilt vornehmlich der französischen und italienischen Literatur des 19. und 20 Jahrhunderts, Fragen der Literaturgeschichtsschreibung sowie der politischen Kulturgeschichte.
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