Kritischer Journalismus im Kampf um Aufklärung

Medienfreiheit in Zeiten von Manipulation, Überwachung und Verfolgung

  • Noch nicht erschienen. Erscheint laut Verlag im Oktober 2024.
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Als mit dem Ende der Naziherrschaft die Presse- und Rundfunkfreiheit in Westdeutschland einzog, entstanden hierzulande auch Frühformen des kritischen Journalismus nach angelsächsischem Vorbild. Doch anders als dort gerieten sie rasch in parteipolitisches Fahrwasser und in den Einflussbereich der im Bund und in den Ländern regierenden Mehrheitsparteien. Diese Entwicklung zeigte sich am deutlichsten bei den politischen Magazinen der ARD seit Anfang der 1960er-Jahre, und sie hält in abgeschwächter Form in vielen politischen Sendungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und Fernsehens bis heute an. Aber auch andere Einflüsse machten und machen kritischem Journalismus zu schaffen: immer stärker werdende Abschottungstendenzen in Staat, Politik und Wirtschaft bei gleichzeitiger, großflächiger Ausforschung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kritischer Medien. Dafür nennt dieses Buch eines Insiders zahlreiche spannende Beispiele.Doch es gibt auch Gegeninitiativen auf nationaler und euro
päischer Ebene, die den Schutz kritischer Journalistinnen und Journalisten und ihrer Quellen, darunter sog. Whistleblower, vor staatlicher und geheimdienstlicher Ausforschung und Überwachung zum Ziel haben. Das Europäische Medienfreiheitsgesetz (EMFA) soll diesen Schutz gewährleisten und noch 2024 verabschiedet werden. Der strittige Punkt »Nationale Sicherheit«, der u. a. Militär-, Rüstungs- und Geheimdienstthemen betrifft, wurde zu diesem Zweck aus dem Gesetzestext herausgehalten. Kritiker sehen darin aber neue Interventionsmöglichkeiten von Staaten gegen Journalistinnen und Journalisten, die in diesem Bereich recherchieren.

Wolfgang Landgraeber arbeitete über 50 Jahre als kritischer Fernsehjournalist für öffentlich-rechtliche Medien, davon 15 Jahre bei den ARD-Magazinen Monitor und Panorama. Als investigativer Autor und Redakteur zahlreicher Beiträge über Geheimdienstthemen, Umweltvergehen und illegalen Waffenhandel wurde er einem breiten Publikum bekannt und u. a. mit einem Grimme-Preis ausgezeichnet. Für seine langen Dokumentarfilme Nah beim Schah, Fern vom Krieg und Panteón Militar erhielt er außerdem zahlreiche Preise auf nationalen und internationalen Film- und Fernsehfestivals, darunter den Großen Preis des Festivals von Oberhausen und den Sonderpreis des Oberbürgermeisters beim Filmfest Mannheim, dazu Preise in New York, Chicago und Moskau. Von 2001 bis 2012 war Landgraeber Abteilungsleiter für Kultur- und Geschichtsdokumentationen beim Fernsehen des Westdeutschen Rundfunks Köln. Seither arbeitet er als freier Autor, Dozent und Filmemacher in München (www.landgraeberfilm.de).
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