Karitativer Kredit

Die Monti di Pietà, franziskanische Wirtschaftsethik und städtische Sozialpolitik in Italien (15. und 16. Jahrhundert)

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Mikrokredite sind keine Erfindung der Moderne. Sie gehörten bereits im Mittelalter zu den Instrumenten der erfolgreichen Armutsbekämpfung. Die Kreditwirtschaft basierte damals auf einer christlichen Wirtschaftsethik, vor allem auf den Ideen Nächstenliebe und Gemeinwohl. Inspiriert durch diese Ethik wurden im Italien des 15. Jahrhundert hunderte städtische Pfandleihhäuser gegründet. Diese "Berge der Barmherzigkeit" (Monti di Pietà) genannten Institute vergaben günstige Kleinkredite an Handwerker, Tagelöhner und kleine Händler und boten zudem Geldanlagen und Bankenservices an. Tanja Skambraks untersucht die Geschichte dieser Pfandleihanstalten und ihre wirtschaftsethischen Grundlagen im 15. und 16. Jahrhundert. Sie nutzt eine Vielfalt lateinischer und italienischer Quellen wie Traktate und juristische Gutachten, aber auch zahlreiche administrative Schriften wie Rechnungsbücher und Statuten. Hinzu kommen Ausblicke in den deutschsprachigen Raum. Die Studie deckt die lange Dauer von Kl
einkrediten für arbeitende Arme auf und befasst sich mit der Idee einer moralischen Ökonomie mit hoher Relevanz für die Gegenwart.

Tanja Skambraks vertritt derzeit den Lehrstuhl für mittelalterliche Geschichte an der Universität Mannheim. Dort forscht sie zur spätmittelalterlichen Wirtschafts- und Sozialgeschichte in europäischer Perspektive, vor allem zu Kredit und Banken sowie zur Armutsbekämpfung. Weitere Forschungsschwerpunkte sind die materielle Kultur der Verwaltung und Wissensgeschichte, Ritualgeschichte sowie die vormoderne Wirtschaftsethik.
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