Karantanien

Slawisches Fürstentum und bairische Grafschaft

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Die Genese jedes Stammes ist ein komplexer Prozess gegenseitiger ethnischer, vor allem aber kultureller Beeinflussung von der im Land lebender Bevölkerung und Neuankömmlingen. Was die Entstehung Karantaniens anbelangt, wird auszuloten sein, ob nicht, wie an anderen Schnittstellen der Geschichte, ein normales Phänomen von kulturellem Wandel und Verschmelzung vorliegt, das, eingebettet in kulturelle Strömungen Mitteleuropas, zur Identität der Karantanen führte. Im fühmittelalterlichen Karantanien bildete sich zunächst in Nachfolge der römischen Provinz, deren Herrschaftszentrum Rom 476 untergegangen ist, noch vor dem Jahr 600 ein slawisches Fürstentum, das um das jahr 740 unter bairsiche Oberherrschaft geriet und aus dem jeweils unter der Führung hochrangiger, aber landesfremder Adeliger 817 eine karolingische Grafschaft wurde, ehe sie 976 zum Reichsherzogtum erhoben wurde. Der Kärntner Raum erlebte, anders gesagt, während der 500 Jahre zwischen 476 und 976 eine Reihe wechselnder He
rrschaften und einschneidender gesellschaftlicher Veränderungen, die von Ostgoten, Franken, Byzantinern, Slawen, Awaren und Baiern geprägt wurden.

Gleirscher, PaulPaul Gleirscher, Leiter der Abteilung für Ur- und Frühgeschichte am Landesmuseum für Kärnten und Dozent für Urgeschichte an der Universität Wien, ist auf archäologische Erforschung des Ostalpenraumes spezialisiert. Er ist Korrespondiertes Mitglied des Deutschen Archäologischen Institutes, des Italienischen Instituts für Ur- und Frühgeschichte sowie der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste und ist stellvertretender Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates des Südtiroler Archäologiemuseums in Bozen.
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