Dieses Buch enthält eine Sammlung deutscher diplomatischer Dokumente - darunter Telegramme, Depeschen und Berichte -, die von deutschen Diplomaten in Nanking an das Auswärtige Amt in Berlin und den deutschen Botschafter in Hankou, China, geschickt wurden und die japanische Gräueltaten und die Bedingungen in und um Nanking in den ersten Monaten des Jahres 1938 beschreiben. Der Autor recherchierte im Bundesarchiv und im Archiv des Auswärtigen Amtes in Berlin, um sie ausfindig zu machen und zu bergen. Diese diplomatischen Dokumente sind insofern von großem Wert, als sie sowohl detaillierte Informationen als auch ein breites Spektrum an Informationen zu verschiedenen Personen, Orten und Ereignissen bieten. Außerdem sind die angebotenen Informationen in mehrfacher Hinsicht einzigartig: Erstens wurden die Ereignisse aus der Perspektive von Deutschen aufgezeichnet. Diese waren Bürger eines Landes, das ein enger Verbündeter Japans war. Zweitens sind diese Dokumente in keiner anderen Quell
ensammlung enthalten. Somit stellen diese archivierten Primärquellen eine unschätzbare Bereicherung der Forschungsliteratur über das Massaker von Nanking dar und werden zweifellos für weitere Forschung von Nutzen sein.
Suping Lu ist Professor an der Universität Nebraska-Lincoln. Er ist der Autor von The 1937-1938 Nanjing Atrocities (2020) and They Were in Nanjing: The Nanjing Massacre Witnessed by American and British Nationals (2004), und Herausgeber von Japanese Atrocities in Nanjing: The Nanjing Massacre and Post-Massacre Social Conditions Recorded in German Diplomatic Documents (2022), A Dark Page in History: The Nanjing Massacre and Post-Massacre Social Conditions Recorded in British Diplomatic Dispatches, Admiralty Documents and U.S. Naval Intelligence Reports (2012, 2019), A Mission under Duress: The Nanjing Massacre and Post-Massacre Social Conditions Documented by American Diplomats (2010) und Terror in Minnie Vautrin's Nanjing: Diaries and Correspondence, 1937-38 (2008). Von 1999 bis 2021 veröffentlichte er außerdem 8 Bücher zu ähnlichen Themen auf Chinesisch in Peking und Nanjing, China. Aufgrund seiner Forschungsbeiträge und seiner Befürwortung des Bewusstseins für das Massaker von
Nanjing in der englischsprachigen Welt wurde ihm 2014 der Sonderbeitrag des Nanjing Massacre Memorial Museums verliehen.
