Geschichte Ägyptens

Von der Spätantike bis zur Gegenwart

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Faszinierendes Land im Wandel der Geschichte.
Ägypten, erschüttert durch die Umbrüche des "Arabischen Frühlings" und ohne stabile Verhältnisse, durchlief in seiner Geschichte von der Antike über christlich geprägte Epochen bis zur Islamisierung und Arabisierung gewaltige politische, gesellschaftliche, wirtschaftliche, religiöse und kulturelle Umwälzungen, die - zwar in unterschiedlicher Präsenz - bis in die Gegenwart hineinwirken. Diese vielschichtigen Stränge aufzuzeigen und deutlich zu machen, warum Ägypten eine Sonderrolle zukam und zukommt, gelingt der Historikerin Johanna Pink in anschaulicher (Abbildungen), verständlicher (Zeittafel, Glossar) und gut lesbarer Art und Weise. Sehr aufschlussreich sind die auf historischen Quellen basierenden Erkenntnisse, dass z.B. bis heute alle historischen Fakten vor der islamischen Eroberung (7. Jh.), dem "Schlüsselereignis", fast keine Rolle spielen, dass in der osmanischen Zeit (1517-1798) die Zünfte gemischtreligiös aufgebaut waren (kein Ausschluss von Juden und Christen) und dass während der britischen Kolonialzeit die rassistisch gehandhabte Sklaverei abgeschafft wurde. Sehr hilfreich zum Verständnis der Gegenwart sind auch die Erläuterungen zur Entstehung nationalistisch-islamischer Gruppierungen, v.a. Muslimbruderschaft, die trotz Verbots durch Nasser, Sadat, Mubarak im Untergrund arbeitete, im Zuge des "Arabischen Frühlings" unter Mursi 2012/13 zur Staatsmacht aufstieg und 2014 vom jetzigen Präsidenten Sisi verboten wurde. - Ab mittleren Beständen sehr zu empfehlen!

Diese längst überfällige, erste Geschichte Ägyptens in islamischer Zeit lässt jenseits der Pharaonenzeit ein faszinierendes Land neu entdecken und macht deutlich, warum Ägypten bis heute intellektuell, kulturell und politisch eine Führungsrolle spielt. Ägypten ist seit dem Mittelalter ein kulturelles Zentrum des islamischen Orients. Johanna Pink erzählt anschaulich die Geschichte des Landes von der Spätantike und der islamischen Eroberung über die glanzvolle Zeit der Fatimiden sowie die osmanische und britische Herrschaft bis zur Selbständigkeit unter Nasser im 20. Jahrhundert und zum Arabischen Frühling. Ihr besonderes Augenmerk gilt dabei der Arabisierung und Islamisierung, der Macht des Militärs und der hart umkämpften gesellschaftlichen Modernisierung.

Johanna Pink ist Professorin für Islamwissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
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