Geld an der Grenze

Souveränität und Wertmaßstäbe im Zeitalter des Imperialismus 1871-1923

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»Geld, so will es eine eingeschliffene Vorstellung, ist ein großer Gleichmacher, es bringt Ungleichartiges auf denselben Nenner, es ebnet ein, es fungiert als allgemeines Äquivalent.« Aber was geschieht, wenn wir Geld anders betrachten, nämlich als Medium von Konflikten? In seiner umfassenden Studie historisiert Mischa Suter die politischen Funktionen des Geldes und wirft Schlaglichter auf markante Konstellationen im Kapitalismus um 1900: auf den Diskurs um den Wucher in den 1870er-Jahren im Habsburger Reich und in Deutschland, der zum Katalysator für einen neuartigen politischen Antisemitismus wurde; auf die imperialen Auseinandersetzungen um die Einführung des Goldstandards Ende des 19. Jahrhunderts; auf die von Straßenprotesten begleitete Währungsstabilisierung in der großen Inflation nach dem Ersten Weltkrieg - und darauf, wie die Einführung einer Bargeldökonomie in den deutschen Kolonien die Grundlage für die rassistische Herrschaft stellte. Mischa Suter macht anschaulich, in
wiefern in der Definition von Werten immer auch Fragen der Gesellschaftsordnung mitschwingen - und formuliert heute, da wir an der Schwelle zu einem neuen monetären Zeitalter stehen, dringende Fragen: War das Geld zu jeder Zeit neutral, einheitlich und fungibel? War es tatsächlich je das Mittel, das Werte transparent machen konnte?

Mischa Suter studierte und promovierte in Zürich, er war Gastwissenschaftler am Committee on Globalization and Social Change des CUNY Graduate Center in New York City, an der HU Berlin und der Universität Wien. 2022 habilitierte er sich an der Universität Basel. Er lehrt als SNF-Förderprofessor am Geneva Graduate Institute of International and Development Studies. Zuletzt erschienen: Rechtstrieb. Schulden und Vollstreckung im liberalen Kapitalismus 1800-1900 (2016).
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