Fragment eines hebräisch-altfranzösischen Bibelglossars aus der Universitätsbibliothek Salzburg

Kritische Edition, sprachgeschichtliche Analyse und historisch-geographischer Kontext (Situation der jüdischen Minderheit in Lothringen zwischen 1220 und 1350)

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In dieser Monographie wird das in der Universitätsbibliothek Salzburg aufgefundene Einbandfragment eines hebräisch-altfranzösischen Bibelglossars zu den Psalmen und zum Buch der Sprichwörter ediert und analysiert. Außerdem wird das historisch-geographische Umfeld behandelt, in welchem es verfasst und verwendet wurde. Für die an der Schnittstelle zwischen Hebraistik bzw. Judaistik, Romanistik und Mediävistik angesiedelte Aufgabenstellung ist eine interdisziplinäre Herangehensweise adäquat. Von Interesse sind insbesonde-re die für die Skriptaforschung und historische Dialektologie relevanten neuen Erkenntnisse zur historischen Phonetik bzw. Phonologie und Lexikologie des Französischen sowie zur diachronen Semantik des Hebräischen und zur sprachdidaktischen Konzeption des vorliegenden Glossarfragments. Die detaillierte sprachhistorische Analyse der in hebräischen Lettern geschriebenen altfranzösischen Glossen setzt sich zum Ziel, deren diachronische und diatopische Varietät zu bestim
men. Als diese wird der um 1300 in der Grafschaft Bar (Lothringen) gesprochene Regiolekt der langue d'oïl ermittelt. Die Datierung und Lokalisierung des vorliegenden Glossarfragments, die auf der Grundlage rein sprachinterner Kriterien vorgenommen werden, korrelieren mit der externen Sprachgeschichte. Demnach ist die Zeit kurz vor der 1323 von Graf Eduard I. angeordneten Vertreibung der Jüdinnen und Juden aus der Grafschaft Bar als terminus ante quem für die Entstehungszeit des Salzburger Glossarfragments auch historisch gesichert.

Mag. phil., Dr. phil., Studium der Romanistik, Anglistik und Komparatistik an den Universitäten Innsbruck, Bordeaux und Nice; Unterrichtstätigkeit in den Fächern Französisch und Englisch an der Pädagogischen Akademie und an einer berufsbildenden höheren Schule in Innsbruck; später neben der beruflichen Tätigkeit zeitweiliges Zweitstudium semitischer Sprachen (Bibelhebräisch und Bibelaramäisch jeweils mit alttestamentlicher Lektüre sowie Syrisch, Phönizisch, Akkadisch, Altäthiopisch und modernes Hebräisch).
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