Digitales Verderben

Wie Pornografie uns und unsere Kinder verändert

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medienprofile-Rezension

Reportagehafte Darstellung der Auswirkungen von digital zugänglicher Pornographie.
Gerade weil pornographisches Material für Kinder und Jugendliche durch die Digitalisierung immer einfacher zugänglich wird und der vermehrte Konsum von Pornographie das Jugendalter verändert, ist dieser Band ein schlechter Ratgeber. Sachliche Darstellungen von Studien, Expertenmeinungen und öffentlicher Debatte wechseln mit Reportagen ab. Leider setzt das Buch dabei eher auf emotionale Betroffenheit als auf eine nüchterne Auseinandersetzung. Die Reportagen legen den Schluss nahe, dass hier eher extreme Beispiele herangezogen und für eine schon vorab formulierte These vom "digitalen Verderben" verallgemeinert werden. Einschätzungen, die dieser These widersprechen, werden zwar erwähnt, aber ohne Begründung verworfen. Die Handlungsvorschläge für Eltern und Pädagogen kommen dem gegenüber sehr kurz. Insgesamt ist es ein eher reißerischer Titel, der mehr auf Effekt als auf abwägendes, unaufgeregtes Handeln setzt. Das ist für das unterstützenswerte Anliegen, Kinder und Jugendliche vor schädlichen medialen Einflüssen zu schützen, leider wenig hilfreich. Alternativ: "Schlau machen statt dumm surfen" (BP 13/515) zur Medienerziehung und "Kriegen das eigentlich alle?" (BP 13/273) zur Aufklärung.

Das Smartphone ist längst zum liebsten Spielzeug der Jugend in Deutschland geworden. Überall wird gesurft: Zuhause, im Bus, auf dem Schulhof. Pornos sind dabei allgegenwärtig. Und der heutige Internet-Konsum verursacht bei jungen Menschen einen anderen Umgang mit Sexualität. Lange vor ihren ersten eigenen sexuellen Kontakten sehen die Konsumenten, wie es läuft im Bett. Oder laufen könnte Gruppensex, Gang Bang, Sex mit Tieren, Sex und Gewalt - es gibt scheinbar nichts was nicht erlaubt wäre. Das mobile Internet ersetzt beinahe den Sexualkundeunterricht in der Schule, lange bevor der Biologie-Lehrer das Thema anpacken kann. Digitales Verderben richtet sich an alle, die sich Sorgen machen angesichts des Problems Internetpornografie - seien es Eltern, Lehrer oder die User selbst. Der Autor bietet mögliche Lösungsansätze und wagt einen Blick in die Zukunft . Was haben wir noch zu erwarten? Was kann man tun? Wo gibt es Hilfe?Digitales Verderbensucht die Antworten. Ohne Polemik und ohne
falsches Pathos will das Buch Orientierung geben, damit die, die Einfluss auf die Jugend haben, den Anschluss nicht verlieren.

CHRISTOPH WÖHRLE ist freiberuflicher Journalist und Buchautor. Er hat im Laufe seiner Karriere für zahlreiche renommierte Magazine und Zeitungen gearbeitet, unter anderem für Stern, Playboy und Mare. Für sein Schaffen wurde Christoph Wöhrle im Jahr 2007 mit dem Theodor-Wolff -Preis für die Reportage »Dr. Fastfood und Mr. Dschihad« ausgezeichnet, die in der Berliner Morgenpost veröffentlicht wurde. Er lebt in Hamburg. ANNE SOPHIE WÖHRLE arbeitet als fest angestellte Journalistin bei RTL Nord in Hamburg. Sie erstellt als Reporterin Fernsehbeiträge, etwa für die Nachrichtensendung RTL Aktuell und das Mittagsmagazin Punkt 12, und ist unter anderem auf Bildungs- und Gesundheitsthemen spezialisiert. Gelernt hat sie ihr Handwerk an der RTL-Journalistenschule, wo sie 2007 / 2008 volontierte. Neben dem Fernsehen hat sie auch Erfahrung als Print-und Radio-Journalistin. Zudem berichtete sie in englischer Sprache für CNN und die Deutsche Welle.
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