Die Pfingstrosenlaterne

Roman. Aus dem Japanischen von Ingo Böhm

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Die Pfingstrosenlaterne ist ein noch heute in Japan bekanntes Werk: Die berühmte Gespenstergeschichte aus dem 17. Jahrhundert erzählt, wie zwei Schönheiten aus dem Jenseits einem jungen Mann die Lebensgeister aussaugen.

Die Geschichte von Sanyutei Encho beginnt wie die Populärfassung einer griechischen Tragödie: Der junge Samurai Heitaro gerät auf dem Markt mit einem stadtbekannten Trunkenbold in Streit - und tötet ihn. Aber der Getötete war selbst Samurai, dessen Nachkommen durch ihren Ehrenkodex zur Blutrache verpichtet sind. Das Erzählen schlägt noch mancherlei Haken. Gespenster treten auf und werden zur Heimsuchung, Liebe und Anzüglichkeiten haben ihren Ort, Schürzenjäger suchen ihr Glück und finden es.

Wir lesen eine Erzählung, die übervoll ist an Wendungen und neuen Verwicklungen. Es ist Unterhaltungsliteratur von Weltrang, der wir lesend statt lauschend folgen können: Der hohe Ton, in dem japanische Vorstellungen von Ehre und Schicksalhaftigkeit zur Sprach
e kommen, wird gebrochen durch komödiantische Szenen. Schelmisch gerissene Charaktere begegnen dem Ethos der Edelleute mit Bauernschläue.

Kein Tod ist bei Encho so tragisch, als dass er nicht neben und eng verbunden mit dem Lächerlichen stehen könnte. Zwischen Wirklichkeit und Phantasie sowie Menschen- und Geisterwelt springt die Pfingstrosenlaterne mit Leichtigkeit hin und her; zwischen Realität und Traum zu unterscheiden, fällt in diesem Bilderbogen nicht leicht. Encho lässt kaum ein Motiv der volkstümlichen Literatur Japans aus und immer wieder wendet er sich kommentierend an seine Zuhörer und an uns Leser.

Sanyutei Encho (1839-1900) war einer der populärsten "Rakugoka" seiner Zeit, also Rezitator kurzer, oft humoristischer oder satirischer Geschichten. In Japan sind seine Werke zu Klassikern der Unterhaltungsliteratur geworden, die transkribiert - je nach Edition - acht bis zwölf Bände umfassen.
Franziska Neubert studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und an der École Nationale Supèrieure des Arts Décoratifs, Paris. Nach dem Studium schloss sich ein Meisterschülerstudium ebenfalls an der Leipziger Hochschule an. Ihre Arbeiten werden regelmäßig im In- und Ausland in Ausstellungen gezeigt und sind mehrfach prämiert.

"Ein großes Lesevergnügen, und mit den wunderbaren Holzschnitten von Franziska Neubert auch ein bisschen ein Manga." SWR 2 20200116
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