Die falsche Braut

Roman. Deutsche Erstausgabe

  • Sofort lieferbar
12,99 €
inkl. MwSt.
medienprofile-Rezension

Ein Geiseldrama lässt viele kleine und größere persönliche Dramen unter den Geiseln wach werden - humorvolle Gesellschaftssatire.
"Die Braut trug nicht Weiß. Aber die Terroristin." So beginnt die satirische Tragikomödie der US-Autorin Lisa Zeidner. Als Leser steigt man just in dem Moment ein, als eine junge Frau in weißem Brautkleid und Springerstiefeln, bewaffnet und maskiert mit einer Gasmaske, die Hochzeit von Tess und Gabe stürmt und alle anwesenden Personen als Geiseln nimmt. Als die Geiselnehmerin verkündet, dass es ihr um eine ehrliche Entschuldigung geht, wächst die Anspannung unter den Gästen: einige beichten ihre Sünden und erzählen von gescheiterten Beziehungen, andere beginnen, die junge Frau zu analysieren. Währenddessen gelingt es der Brautmutter Helen, das Vertrauen der Terroristin zu gewinnen ... - Der Roman kann am besten als Gesellschaftssatire beschrieben werden. Mit schwarzem Humor beschreibt die Autorin die angespannte Stimmung während der Geiselnahme und zeichnet nach und nach die komplizierten Beziehungsgeschichten ihrer Charaktere auf. Sprachlich flüssig geschrieben und auf den Punkt formuliert, führen die wenigen Dialoge jedoch dazu, dass der Text dennoch etwas sperrig wirkt. Die vielen Charaktere, die meisten von ihnen Psychiater, sorgen ebenfalls für eine leichte Überforderung, wenn diese auch treffend beschrieben und fast liebevoll verspottet werden. Für Liebhaber von Gesellschaftskomödien, kann sowohl Männern als auch Frauen empfohlen werden.(Übers.: Christel Dormagen)

In ihrem Elternhaus in einer Kleinstadt in New Jersey will Tess ihre Hochzeit feiern. Ganz bescheiden, ganz familiär, ohne weißen Satin, in einem einfachen, taillierten dunkelblauen Cocktailkleid. Helen, ihre Mutter, gerät in helle Aufregung, wenn sie an die Gäste denkt: die schwarzafrikanische Verwandtschaft des Bräutigams, sich bekriegende Exfrauen, eifersüchtige Gespielinnen, schreiende Babys - und viel zu viele Psychiater. Aber der Überraschungsgast steht nicht auf der Liste: eine junge Frau in einem Hochzeitskleid aus weißem Satin, komplett mit Schleier. Sie trägt eine Gasmaske, und sie ist bewaffnet.Während Mutter Helen die Nerven behält und Kontakt zu der Geiselnehmerin aufnimmt, wächst die Anspannung unter den übrigen Gästen. Bin ich gemeint? Und sie beginnen ihre Lebensgeschichten zu beichten, in denen die Unbekannte, die sie da in Schach hält, eine Rolle gespielt haben könnte. Aber dann trifft das Überfallkommando ein und mit ihm Sergeant McCormick - auf den die "Terrori
stin aus Liebe" es abgesehen zu haben scheint. Lisa Zeidners verwegener Roman, der als fesselndes Geiseldrama beginnt, wächst sich zu einer Geschichte von Leidenschaft, verratener Liebe und gebrochenen Herzen aus.

Zeidner, LisaLisa Zeidner, Autorin und Journalistin, schreibt u. a. für The New York Times. Bei Suhrkamp erschien zuletzt ihr Roman Zwischenstop. Sie unterrichtet Creative Writing an der Rutgers University in Camden, New Jersey.
Dormagen, ChristelChristel Dormagen, geboren 1943 in Hamburg, studierte Anglistik und Germanistik. Sie ist Übersetzerin für angelsächsische Literatur und außerdem als Journalistin für Rundfunk und Printmedien tätig. Christel Dormagen lebt in Berlin.

»Lisa Zeidner ist ein unglaublich witziger Roman gelungen. Nicht auf die 'Nackte-Kanone'-SchenkelklopferArt, sondern eher im Woody-Allen-Stil.« Sandra Schäfer Hamburger Morgenpost 20150520
  • Das könnte Sie auch interessieren
C:\Internet\bonifatius\web\www_media\