Die Bidirektionalität der Grammatik

  • Noch nicht erschienen. Erscheint laut Verlag am 28.06.2024.
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Sprachen verändern sich. Sie verändern sich nach bestimmten Mustern.Diese Muster zu erkennen, zu verstehen, zu beschreiben und zuerklären ist eine der größten Herausforderungen der Sprachforschung.Grundsätzlich verläuft natürlichsprachliche Kommunikation vonSprachverwendern über einen Produktions- und einen Komprehensionskanal.Die Bedingungen, denen die beiden Direktionalitäten unterliegen,sind unterschiedlich und nicht selten widersprüchlich undasymmetrisch. Im Rahmen dieser Untersuchung wird der Einflussvon sprecher- und hörerseitiger Sprachverwendung auf Sprachwandelmodelltheoretisch mittels Spieltheorie formalisiert. Eine Konsequenzhieraus ist, dass allein die direktionalitätsbezogenen, systemimmanentenBedingungen, denen grammatische Systeme unterliegen, bereitsSprachwandel und mithin typologische Variation erzeugen, ohne Bezugauf weitere außersprachliche Faktoren zu nehmen. Folglich kannvor dem Hintergrund dieses dialektischen Ansatzes ein kausaler Zusammenhangmotiviert werde
n, aus dem sich die Bidirektionalität derGrammatik natürlicher Sprache nachweisen lässt.Anhand des Progressiv-Imperfektiv-Zyklus wird auf der Grundlageausgewählter grammatischer Systeme von Einzelsprachen, ihrerDialekte und früheren Sprachstufen herausgearbeitet, ob und inwieweitan der Herausbildung der verschiedenen einzelsprachlichenGrammatiken der Welt die Sprecher- und Hörertätigkeit als ein bidirektionalerMechanismus implementiert werden kann, der als Motorfür Sprachveränderung bzw. Sprachwandel bereits in der Grammatikdes Sprachsystems angelegt ist.

Dankmar Enke war wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
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