Der Salon des Proletariats

Die Narrative der Zitherkultur und ihre Erzählräume

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Die Zither zwischen Volksinstrument und KunstmusikIm Wien der 1920er-Jahre war die Zither ein beliebtes und verbreitetes Instrument, das solistisch und auch gemeinschaftlich in Vereinen gespielt wurde. Das Rote Wien propagierte das Zitherspiel als proletarische Alternative zum bildungsbürgerlichen Klavierspiel. Doch setzte sich dieses Narrativ nicht ganz durch, lebte doch die Zithergemeinschaft seit der Mitte des 19. Jahrhunderts unter Berufung auf Kaiserin Sisi im Glauben, ihr Instrument sei in der Aristokratie angekommen. Um dem einstmaligen "Lamentierbrettl" der Harfenisten die Salon- und Hoffähigkeit aufzumontieren, war ein Nobilitierungsprozess in Gang gesetzt worden, der modernen Marketingstrategien kaum nachstand.Auch wenn diese Bemühungen die Zither nicht in den professionellen Musikbetrieb bringen konnten, bewirkten sie die breite Annahme in einer Gesellschaftsschicht, die um Kulturteilhabe rang und sich durch Zitherspiel eigensuggestiv in den Salon träumte.Dieser Band ni
mmt sich der Verwobenheit verschiedener Erzählstränge an, die sich um die Zither ranken und würdigt die gesellschaftspolitische Bedeutung des Instruments.

Katharina Pecher-Havers ist seit 2015 wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für musikpädagogische Forschung, Musikdidaktik und Elementares Musizieren an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Musikdidaktik und Schulbuchforschung. Seit 2012 leitet sie den Verein Wiener Zitherfreunde.
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