Der Perser

Roman

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medienprofile-Rezension

Ein Buch so vielschichtig wie eine Bibliothek.
Sein Beruf als Geologe und Erdölexperte brachte Ilja an die verschiedensten Orte der Welt. Ein Kurztrip nach Holland weckt Kindheitserinnerungen des Weltenbummlers und lässt ihn wieder in seine Heimat, den Kaukasus, reisen. Das Wiedersehen mit seinem alten Jugendfreund Hasem verändert seine Sicht auf das Leben von Grund auf. In wortreichen Metaphern und literarisch anspruchsvollen Beschreibungen berichtet der Autor Alexander Ilitschewski aus dem Leben und der Gedankenwelt des Protagonisten, der sich vor allem durch ein umfassendes Wissen auszeichnet. Daher kommen sowohl im Haupterzählstrang des Romans sowie den vielen Nebenschauplätzen die unterschiedlichsten Themen zu Sprache. Neben der Geschichte Aserbaidschans, der Heimat Iljas am kaspischen Meer, werden auch Themen wie Evolution, Geologie oder Religion thematisiert. Dabei gelingt es dem Autor, mit dem bereits 2010 im Russischen erschienenen Roman, ein sprachlich sowie inhaltlich umfangreiches Werk vorzulegen, in dem die verschiedensten Ansichten und Weltanschauungen wie in einem Schmelztigel zusammenfinden. All dies macht das Werk des russischen Autors zu einem Buch, das auch beim zweiten und dritten Lesen noch Neues bereithält. Für Literaturliebhaber und Freunde herausfordernder Romane unbedingt zu empfehlen. (Übers.: Andreas Tretner)

Eine Dienstreise führt Ilja, einen russischen Geologen, der in den chaotischen neunziger Jahren aus Moskau nach Kalifornien ausgewandert ist, zurück in die Heimat: Im Auftrag eines internationalen Konzerns besucht er Baku und die Halbinsel Apscheron am Kaspischen Meer, seit den Zeiten der Nobels und Rothschilds Standort der Ölförderung. Die ehemals sowjetischen Anlagen gehören heute amerikanischen und arabischen Firmen.Ilja, der Erdölexperte, trifft seinen Schulfreund Chaschem wieder, einen Ornithologen, der im Naturschutzgebiet Schirwan an der iranischen Grenze eine Falkenkolonie bewacht. Der gebürtige Perser wirkt auch als Künstler, Heiler und tanzender Derwisch. Seine Aura, seine Energie ziehen Ilja in Bann, Chaschems Lebensweise, ganz der Natur, der Spiritualität hingegeben, stellt seine eigene Existenz in Frage. Mit seismographischem Gespür entfaltet Alexander Ilitschewski eine Geopoetik des Kaspischen Raums: verlorener Garten Eden, historische Landschaft, in der einst die We
ltreligionen zusammenfanden, heute eine in geopolitischer, sozialer und ökologischer Hinsicht höchst sensible Zone, deren Zukunft dem Westen bereits zu entgleiten beginnt. Alexander Ilitschewski, herausragender Autor seiner Generation, hat einen stimmgewaltigen, komplexen, enzyklopädischen Gegenwartsroman geschrieben, ein Buch aus dem Geiste Musils und Pynchons.»Ein in jeder Hinsicht außergewöhnlicher Roman.« Ilma Rakusa


Alexander Ilitschewski, 1970 in Sumgait/Aserbaidschan geboren, wuchs in Moskau auf und studierte dort Mathematik und Theoretische Physik. Nach Arbeitsaufenthalten in Israel und den USA kehrte er 1998 nach Russland zurück. Sein umfangreiches Werk wurde vielfach ausgezeichnet. Der Roman Matisse (2006) erschien in diesem Jahr auf Deutsch. Der Perser (2012), sein Hauptwerk, wird zurzeit in mehrere Sprachen übersetzt. Seit 2013 lebt Ilitschewski wieder in Israel.
Andreas Tretner wurde am 26. Mai 1959 in Gera geboren. Er absolvierte ein Übersetzerstudium an der Universität Leipzig, das er 1981 mit dem Grad eines Diplom-Übersetzers für Russisch und Bulgarisch abschloss. Seit Mitte der 1980er Jahre übersetzt er russische, bulgarische und tschechische Prosa und Lyrik. Tretner ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland, im Verband deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke und Mitgründer des PEN Berlin.

»Wie hier konkrete politische Zustände und literarische Verweisungssysteme aufeinander bezogen werden, ist atemberaubend.« Helmut Böttiger DIE ZEIT 20160804
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