Der Mann auf dem blauen Fahrrad. Träume aus einer alten Kamera

Träume aus einer alten Kamera. Roman

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medienprofile-Rezension

Prosperos Kamera. Lars Gustaffsons zauberische Bilder-Geschichte aus der schwedischen Provinz.
Aus dem Nachlass seines Vaters Einar H. Gustafsson, eines passionierten Amateurfotografen, hat Lars Gustafsson zehn Bilder gerettet, feine Milieustudien aus der mittelschwedischen Provinz, die des Sohnes Einbildungskraft herausgefordert haben. Entstanden ist die märchen- und rätselhafte, Ordnungen von Raum und Zeit leise auflösende Geschichte von dem empfindsamen Vertreter Janne Friberg. Der radelt als Vertreter elektrische Haushaltsgeräte durch die västmanländische Landschaft. Nach einem Unfall landet er in einem ziemlich kafkaesken Landschloss und stößt in der Bibliothek auf ein ledergebundenes Buch mit sepiafarbenen Fotos. Die wiederum entzünden eine traumartige Erzählung, die zwischen Erinnertem und Fantastischem pendelt und als Ankerstelle in der Realität allein eine herrisch-schöne Gastgeberin im Reiteroutfit haben, die für ein überraschendes Ende sorgt. Die Kamera ist ein zauberhaftes Symbol in dieser Erzählung, eines Prosperos würdig. Landschaft und Leute, Traum und inneres Reich: Selten hat das der schwedische Schriftsteller so kunstvoll und vergnügt zusammengefügt wie hier. Ein faszinierendes Spätwerk über Sehnsucht und Erinnerung. Allen Beständen empfohlen. (Übers.: Verena Reichel)

Jan Friberg fährt als Vertreter für Haushaltsgeräte auf seinem blauen Rad durch die Provinz Västmanland. In einem Herrenhaus hofft er ein Geschäft abzuschließen, als er vom Rad stürzt und sich das Handgelenk verstaucht. Jan wird in die Bibliothek gebeten, um sich zu erholen. Dort findet er ein altes Fotoalbum und beginnt zu träumen. Plötzlich kommt die schöne Hausherrin herein, die sich lebhaft für den jungen Mann interessiert. Doch da ist Jan über dem Betrachten der Fotos schon in eine andere Welt eingetaucht. Zehn Fotografien, von seinem Vater in den zwanziger Jahren aufgenommen, haben Lars Gustafsson zu seinem neuen Roman inspiriert - eine Geschichte aus einem vergangenen Schweden zwischen Traum und Wirklichkeit.

Lars Gustafsson (1936-2016) war einer der bedeutendsten Autoren Schwedens. Der Romancier, Lyriker und Philosoph lebte und lehrte lange Zeit im Ausland, u.a. an der University of Texas in Austin. Hinzu kamen mehrere Forschungsaufenthalte in Berlin, Bielefeld und Tübingen. Sein Werk wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet, 2009 erhielt er die Goethe-Medaille, 2015 wurde ihm der Thomas-Mann-Preis verliehen. Bei Hanser erschienen zuletzt Der Dekan (Roman, 2004), Risse in der Mauer (Fünf Romane, 2006), Die Sonntage des amerikanischen Mädchens (Eine Verserzählung, 2008), Frau Sorgedahls schöne weiße Arme (Roman, 2009), Alles, was man braucht. Ein Handbuch für das Leben (mit Agneta Blomqvist, 2010), Das Lächeln der Mittsommernacht. Bilder aus Schweden (mit Agneta Blomqvist, 2013), Der Mann auf dem blauen Fahrrad (Roman, 2013), der Gedichtband Das Feuer und die Töchter (2014), Doktor Wassers Rezept (Roman, 2016) und Etüden für eine alte Schreibmaschine (Gedichte
, 2019).
Verena Reichel, 1945 geboren, wurde für ihre Arbeit mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt mit dem Johann-Heinrich-Voß-Preis. Sie übersetzte u.a. Ingmar Bergman, Katarina Frostensen, Lars Gustafsson, Henning Mankell, Anna-Karin Palm, Hjalmar Söderberg und Märta Tikkanen.

"Ein unbedingt lesenswerter kleiner Roman." Thomas Steinfeld, Süddeutsche Zeitung, 04.04.16

"Unmöglich, dass noch ein anderes Herbstbuch so sommerzart wäre wie dieses." Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau, 31.07.13

"Das ist ein kunstvolles Spiel voller Überblendungen, Überzeichnungen und Gegenläufigkeiten, das sich souverän an den großen literarischen Meistern orientiert und respekt- und liebevoll mit deren Themen und Mitteln jongliert." Claus-Ulrich Bielefeld, Literarische Welt, 10.08.2013

"Dieser wundersame kleine Roman lebt von Sprüngen und Schnitten." Nico Bleutge, Süddeutsche Zeitung, 11.09.13

"Ein kurzweiliges Meisterstück." Ulf Heise, Dresdner Neueste Nachrichten, 11.11.13
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