Der Brillenbaum

Ausgezeichnet mit dem Romulus-Candea-Preis 2013

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Schnell verliert man die Brille auf der Nase - gut, dass am Brillenbaum immer welche nachwachsen.
Eine Brille kann man, wenn man sie neu hat, schnell verlieren; was wäre da praktischer als ein Brillenbaum, an dem jegliche Arten von Brillen nachwachsen? So kann der Erzähler sich jeden Tag eine neue Brille aussuchen. Doch als der Brillenbaum zerstört wird, stellt er fest, dass ihm zum Glück schon eine Brille auf der Nase gewachsen ist. - Hier findet sich eine kurze, eindrückliche Geschichte zum Thema Brille. Der Text wurde bereits 2010 unter dem Titel "Am Anfang war die Brille" veröffentlicht und findet hier eine künstlerische Aufarbeitung durch Karoline Neubauer. Ihr gelingt es mit einer Art Scherenschnitt / Collage eindrückliche Bilder zu erzeugen, die eher wie gebastelt wirken. Trotz vieler Details in den Bildern, die es zu entdecken gilt, bleibt die Präsentation von Text und Bild übersichtlich und für kleine Kinder verständlich. Das Buch bietet vielfältige Anknüpfungspunkte für Projekte (Technik der Künstlerin; Wie entsteht ein Baum? Eigenarten von Brillen, welche Brillen gibt es?) und eignet sich daher nicht nur zum Vorlesen, sondern auch für ältere Kinder.

Eine Brille muss nicht zwingend auf der Nase sitzenBrillen haben neben der Nase auch noch zahlreiche andere Plätze, viele stecken in Haaren, manche in Etuis, einige werden verlegt oder gehen verloren und manchmal setzt man sich auch auf eine drauf. Der Protagonist in diesem Bilderbuch hat allerdings eine ganz andere Idee: Er gräbt seine neue Brille ein und hofft auf einen Brillenbaum. Der wächst auch prompt - dank liebevoller Pflege - und trägt bald viele verschiedene Brillen: Sonnenbrillen, Taucherbrillen, Klobrillen ...Leider währt dieses schier unversiegbare Brillenglück nicht lange, ausgerechnet von einem kurzsichtigen Gärtner wird der Brillenbaum versehentlich umgemäht. Dennoch kein Grund zur Verzweiflung: "Auf der Wiese wächst nun keine Brille mehr, aber auf meiner Nase ist mir zum Glück eine gewachsen."Ein "problemorientiertes" Bilderbuch der ganz anderen Art - poetisch, lustvoll ironisch und mit einer großen Portion Augenzwinkern nähert sich Robert Möderndorfer dem für Kin
der oft nicht leichten Thema. Illustratorin Karoline Neubauer wählte diesen Text für ihre Projekteinreichung beim Romulus-Candea-Preis und konnte dabei vor allem mit ihrer einzigartigen Collage-Technik überzeugen.

ROBERT MÖDERNDORFER, geb. 1978, lebt in Radstadt. Sein Text "Der Brillenbaum" ist im Rahmen der Veranstaltung "special poetics" entstanden, die das Ziel hat, "das kreative und literarische Talent von Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung zu entdecken, zu fördern und zu dokumentieren".
KAROLINE NEUBAUER, geb. 1976. Ausbildung zur Grafik-Designerin in Graz. Studium der Germanistik und Kunstgeschichte in Salzburg. Arbeitete zunächst als Lektorin in einem Buchverlag, heute als Grafikerin. Seit 2008 illustriert sie Bilderbücher.
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