Der Blick nach Byzanz

Die griechisch-orthodoxe Kirche in der lateineuropäischen Kirchengeschichtsschreibung der Frühen Neuzeit

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Eine zentrale Frage der konfessionellen Debatten des 16./17. Jahrhunderts war, ob die protestantische oder die katholische Lehre in der Tradition des apostolisch legitimierten frühen Christentums stand. Auf der Suche nach Antworten wuchs das Interesse an der Kirchengeschichte. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts versuchten Autoren umfangreicher kirchenhistorischer Werke nachzuweisen, dass ihre Lehre keinerlei Neuerungen enthalte. So rückte die byzantinische Kirchengeschichte in den Fokus und damit die Kirche, die das Neue Testament immer im griechischen Original gelesen hat.

Friederike Hoyer untersucht exemplarisch, wie sich die konfessionell bedingten Argumentationslinien auf die Rekonstruktion der Vergangenheit der Orthodoxie auswirkten. Es wird deutlich, dass deren Einbeziehung in den interkonfessionellen Diskurs das Interesse an byzantinischer Literatur und Geschichte nördlich der Alpen entfachte. Jedoch zeigt sich, dass dies nicht zu einer Verdrängung von Stereotypen und
nicht verifizierten, aus dem Mittelalter tradierten Informationen führte.

Friederike Hoyer studierte Klassische Philologie und Byzantinistik an der Universität Leipzig. Sie war als wissenschaftliche Mitarbeiterin am DFG-Graduiertenkolleg "Interkonfessionalität in der Frühen Neuzeit" der Universität Hamburg tätig, wo sie 2021 im Fach Byzantinistik promoviert wurde.
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