Das Format der Literatur

Praktiken materieller Textualität zwischen 1740 und 1830

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Eine Geschichte materieller Textualität und sozialer Medienpraktiken, die Philologie und historische Buchforschung systematisch verknüpft.Die »Goethezeit« wird rückblickend als Glanzzeit des Buches beschworen. In ihr waren Gestalt und Status des Buches aber viel umstrittener und unbestimmter, als es aus der Rückschau erscheinen mag. Schriftstellerinnen und Schriftsteller setzten sich intensiv mit dem störrischen Charakter des Buches auseinander und arbeiteten sich an vertrackten Problemen ab: Darf man Bücher drucken, die nur für einen kleinen Freundeskreis bestimmt sind? Wie muss ein Buch eingerichtet sein, das an den Kaiser verschenkt werden soll? Sind philosophische Systeme notwendigerweise buchförmig? Sollte man mit der Drucklegung eines Buches bereits beginnen, bevor es fertig geschrieben ist? Haben Handschriftenbücher in der Epoche des Buchdrucks noch eine Funktion? Und was passiert eigentlich, wenn ein literarischer Text zunächst als Folioseite, dann als Quartband und schlie
ßlich im Oktavformat erscheint? Carlos Spoerhase zeigt auf, wie fragwürdig das Buch in der Epoche seiner scheinbaren kulturellen Hegemonie war. Die Studie zielt auf eine grundlegende poetologische Verhältnisbestimmung von literarischen Formen und materiellen Formaten, auf eine systematische Verknüpfung von Philologie und historischer Buchforschung sowie auf eine theoretisch anspruchsvolle Erkundung von sozialen Medienpraktiken.

Carlos Spoerhase, geb. 1974, ist Literaturwissenschaftler. Nach einem Forschungsaufenthalt an der University of Pennsylvania im Bereich der »History of Material Texts« ist er 2016 auf eine Professur am Gutenberg-Institut für Weltliteratur und schriftorientierte Medien der Universität Mainz berufen worden. Er ist Professor für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München und gegenwärtig Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin.Veröffentlichungen u.a.: Geistesarbeit: Eine Praxeologie der Geisteswissenschaften (Mitautor; 2023); Das Format der Literatur: Praktiken materieller Textualität zwischen 1740 und 1830 (2018); Linie, Fläche, Raum. Die drei Dimensionen des Buches in der Diskussion der Gegenwart und der Moderne (2016); Heinrich von Kleist: Robert Guiskard, Herzog der Normänner, Studienausgabe (Hg., 2011); Autorschaft und Interpretation. Methodische Grundlagen einer philologischen Hermeneutik (2007).

»Die Studie bringt (...) einen für die Neuere deutsche Literaturwissenschaft zentralen Zeitraum auf neue Weise innovativ zum Sprechen.« (Christopher Busch, Scientia Poetica Bd. 22, 2018) »Spoerhases Monographie ist (...) als intellektuelle Leistung monumental.« (Kathrin Wittler, Zeitschrift für Germanistik, Neue Folge XXIV 2019) »the reader gains (...) a highly thought-provoking picture of literary works as handmade, hand-sized, and hand-operated objects.« (Frederic Ponten, Arcadia, 2019; 54(1)) »Spoerhase (...) unternimmt eine radikale Dekonstruktion der 'Ideologie des Buches'« (Alrun Schmidtke, N.T.M., Bd. 27, 2019)
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