Brooklyn: Ort der Literatur

  • Noch nicht erschienen. Erscheint laut Verlag im Juli 2024.
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Brooklyn ist down, Brooklyn ist in - auf jeden Fall aber ist es immer eine Geschichte wert.Jahrzehntelang im Schatten des megalomanen Manhattan hat sich Brooklyn vor allem seit der Jahrtausendwende zu so etwas wie dem ironisch schlagenden Herzen der amerikanischen Gegenwartsliteratur entwickelt. Das Viertel folgt dabei der ambivalenten Entwicklung so vieler Künstlermekkas: Die Scharen der sich in den nach und nach renovierten historischen "Brownstones" ansiedelnden Schriftsteller, Künstler und überhaupt Hipster jeder Art bringen das Ende jener abgerackerten urbanen Authentizität mit sich, die sie selbst angelockt hatte. Niedergang und Gentrification, beides ist ein wesentlicher Bestandteil des Brooklyn-Mythos und lässt in seiner Verschränkung literarische Legenden entstehen.Dieser Band macht das literarische Erbe ebenso wie die literarische Gegenwart Brooklyns erfahrbar und ist eine Reise zu den Plätzen, Menschen und Büchern, die diesen Ort prägen, der schon immer eine Chiffre für
das Amerika der Gegenwart gewesen ist, im 20. wie im 21. Jahrhundert. Zu diesem Zweck bringt er drei Annäherungsweisen zusammen und in Dialog miteinander. Ein geschichtlicher Rückblick zeigt auf, welche Rolle Brooklyn seit seiner Gründung immer schon in der Entwicklung der amerikanischen Literatur gespielt hat und welche symbolischen Bedeutungen der zunächst eigenständigen Stadt und später dem Stadtteil von New York City zugeschrieben wurden. Der Bogen spannt sich hier von Walt Whitmans Rhapsodien auf die Brooklyn Ferry über Hart Cranes modernistische Feier der Brooklyn Bridge bis zum Beginn des "Brooklyn Cool" bei Truman Capote und dem February House. Exemplarische Romanlektüren führen dann in die Gegenwart, in der Autor:innen wie Jonatham Lethem oder Paula Fox zwischen Nostalgie, Gesellschaftskritik und Selbstironie am Mythos fortschreiben. Eingestreut werden Kurzessays, die die literarische Geografie des historischen wie gegenwärtigen Brooklyns beleuchten, wo Paul Auster, Jenn
ifer Egan, Colson Whitehead, Jonathan Safran Foer, Nicole Krauss, Jhumpa Lahiri einen Schreibtisch und ein Zimmer für sich allein haben: literarische Gedenkorte, aber auch Buchhandlungen oder Literaturcafés.

Sebastian Domsch hat in Bamberg, München und Waterloo/Kanada studiert. Momentan lehrt er anglophone Literaturen an der Universität Greifswald. Er ist Mitherausgeber des "Kritischen Lexikons zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur" und hat Monografien verfasst über Robert Coover, Cormac McCarthy, Literaturkritik des 18. Jahrhunderts und Computerspiele.
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