Bekenntnisse eines jungen Schriftstellers

Richard Ellmann Lectures in Modern Literature (Vorlesungen)

  • Sofort lieferbar
19,90 €
inkl. MwSt.
medienprofile-Rezension

Essays über den Entstehungsprozess von Romanen am Beispiel eigener Werke.
Wie nicht anders zu erwarten spielt der jetzt achtzigjährige Umberto Eco auch bei diesem Buch mit den Erwartungen seiner Leser. Es handelt sich nicht, wie der Titel verspricht, um die 'Bekenntnisse eines jungen Schriftstellers", obwohl der Autor nicht mit biographischen Anmerkungen in diesem Buch spart. Im Mittelpunkt stehen Reflexionen des Sprachwissenschaftlers und Büchernarrs Eco über die Entstehungsgeschichte seiner eigenen Romane. Wie findet der Autor ein Thema, dem er dann einen ganzen Roman widmet? Welche Rolle spielt die Fiktion und in welchem Verhältnis steht sie zur historischen Wirklichkeit. Warum lesen Atheisten anders als Gläubige? Eco berichtet auch, wie sehr in seine katholische Erziehung noch bis heute bei seinen literarischen Arbeiten prägt, obwohl er sich heute als einen Agnostiker bezeichnet. "Ich bin katholisch erzogen worden, und so war ich es schon als Kind gewohnt, Litaneien zu rezitieren und anzuhören." Auch der Rosenkranz, eine ansonsten von Schriftstellern eher belächelte Form des gemeinsamen, in der Form repetitiven Betens, ist für das literarische Schreiben des Umberto Eco nicht unbedeutend. Erst durch diese 'Bekenntnisse' erkennen die Leser des Erfolgsaustors Umberto Eco jetzt, wie wichtig für ihn immer Listen, Aufzählungen und Aneinanderreihungen sind. "Ich bin vernarrt in Listen". - Ein Buch, das alle Fans des italienischen Professors und Schriftsteller sehr viele neue Details über das Denken und Schreiben Ecos liefert. Wer aber die großen Erfolge von Eco wie "Im Namen der Rose" oder "Der Friedhof von Prag" nicht gelesen hat, wird von dem üppig ausgebreiteten historischen, literarischen und philosophischen Wissen des Autors auch erschlagen.

Sein erster Roman "Der Name der Rose" wurde ein Welterfolg. Jetzt, vor seinem achtzigsten Geburtstag, blickt Umberto Eco zurück auf seine Karriere als Theoretiker und Romancier. Warum sind wir zu Tränen gerührt vom Unglück einer Figur? In welchem Sinne "existieren" Anna Karenina, Gregor Samsa und Leopold Bloom? Auf seiner Reise zu den eigenen kreativen Methoden erzählt Eco, wie er seine Romane geschrieben hat: Am Anfang stehen Szenen und Bilder, dann eine Epoche, ein Ort, eine Stimme. Zugleich Mittelalterforscher, Philosoph und Experte für moderne Literatur, beeindruckt Eco vor allem, wenn er sich den Wurzeln der Geschichte zuwendet. Der "junge Schriftsteller" ist heute ein Meister, der über die Kunst des Romans und die Kraft der Worte aus langer Erfahrung spricht.

Umberto Eco wurde am 5. Januar 1932 in Alessandria (Piemont) geboren und starb am 19. Februar 2016 in Mailand. Er zählte zu den bedeutendsten Schriftstellern und Wissenschaftlern der Gegenwart. Sein Werk erscheint bei Hanser, zuletzt u.a. der Roman Nullnummer (2015), Pape Satàn (Chroniken einer flüssigen Gesellschaft oder Die Kunst, die Welt zu verstehen, 2017), Auf den Schultern von Riesen. Das Schöne, die Lüge und das Geheimnis (2019), Der ewige Faschismus (2020) und Der Name der Rose (Jubiläumsausgabe, 2022).
Mehr von Umberto Eco

Graphic Novel
HANSER , 2024
Gebunden
  • Noch nicht erschienen. Erscheint laut Verlag am 21.10.2024.
28,00 €

Broschierte Sonderausgabe
SCHIRMER/MOSEL , 2024
Kartoniert/Broschiert
  • Noch nicht erschienen. Erscheint laut Verlag im März 2024.
36,00 €

Roman. Ausgezeichnet mit dem Prix Medicis für ausländische Literatur 1982 und dem Premio Strega 1981
DTV
Kartoniert/Broschiert
  • Sofort lieferbar
14,00 €
  • Das könnte Sie auch interessieren
C:\Internet\bonifatius\web\www_media\