»Aus Barbareÿen erlösett«

Die deutschsprachigen Gefangenenberichte aus dem Maghreb (XVI.-XIX. Jh.) und ihre Rezeption

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Zum Abschluss der Forschungen zu den deutschsprachigen Gefangenenberichtenaus dem Maghreb stehen in diesem Buch zwei übergreifendeFragenkomplexe im Zentrum, die beide das Textkorpus insgesamtin den Blick nehmen und aus der Perspektive der longue duréebehandeln. Zum einen wird die Geschichte der Gattung von ihrenAnfängen her rekonstruiert. Mit ihrer Verselbständigung aus dem Pilgerberichtim XVI. Jahrhundert beginnt eine Entwicklung, die in derRezeption der Texte und Themen im XVIII. und frühen XIX. Jahrhunderteinen immer größeren Variantenreichtum zur Entfaltung bringt.Die Eroberung Algiers im Jahr 1830, mit der das nordafrikanischeKorsarentum sein Ende fand, bedeutete auch das Ende der Gattung.Zum anderen wird unter dem Aspekt der Medialität der komplexeWeg der Berichte von der Oralität über die Verschriftlichung bis zurDrucklegung analysiert. In diesem Kontext ist es durch Archivfundeerstmals gelungen, für einen deutschsprachigen Bericht die wesentlichenTeile des medialen Prozess
es anhand entsprechender Dokumentezugänglich zu machen. Zur Frage der Medialität bei der Textwerdungder Gefangenenberichte gehört komplementär die gleiche Frage fürdie Wirkungsgeschichte der Texte, die die Zeit, in der das Phänomenselbst gegeben war, weit überdauerte. Mit der Untersuchung der markantestenMomente bis in die Jetztzeit wird das Buch schließen.

Ernstpeter Ruhe ist emeritierter Professor für französische und frankophoneLiteraturwissenschaft an der Universität Würzburg. Bei K&Nsind von ihm erschienen: Aimé Césaire et Janheinz Jahn. Les débutsdu théâtre césairien, 1990; Une oeuvre mobile. Aimé Césaire dans lespays germanophones (1950-2015), 2015. Porträt des Künstlers als Sklave.Zwei Augsburger Kupferstecher als Gefangene in Algier (1684-1688),2017. Er ist Herausgeber der Reihe Europas islamische Nachbarn. Studienzur Literatur und Geschichte des Maghreb.
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