Aron und der König der Kinder

Roman

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medienprofile-Rezension

Die berührende Geschichte eines jüdischen Jungen im Warschauer Ghetto.
Als Arons Vater kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs eine Stelle in einer Warschauer Textilfabrik erhält, zieht die ganze Familie mit ihm in die Hauptstadt. Bald wird ihr Viertel zum jüdischen Ghetto erklärt, Zwangsumsiedlungen werden angeordnet und die Bewohner des überfüllten Ghettos auf engstem Raum unter unhaltbaren Zuständen zusammengepfercht. Arons Familie überlebt hauptsächlich durch die Diebstähle und das risikoreiche Schmuggelgeschäft, das der Junge mit seinen Freunden betreibt. Als Arons Vater mit einem Arbeitskommando weggeschickt wird und seine Mutter an Fleckfieber stirbt, bleibt Aron nur ein Leben auf der Straße. Im Waisenhaus des berühmten jüdischen Kinderarztes Janusz Korczak findet er kurzfristig ein neues Zuhause, das der Doktor entgegen aller Widrigkeiten in Betrieb zu halten versucht. Letztendlich kann jedoch auch Korczak die Deportation der Kinder nach Treblinka nicht verhindern, sondern nur sein eigenes Leben opfern, um sie dorthin zu begleiten. - Der amerikanische Autor präsentiert einen gründlich recherchierten Roman, der mit Aron als unbeholfenem Außenseiter und der historischen Figur des Dr. Korczak die Geschichte des Warschauer Ghettos aus einer berührenden Perspektive erzählt. Details wie die Beziehungen der deutschen, polnischen und jüdischen Polizei mit der Bevölkerung und die Beschreibungen der hygienischen Zustände verleihen der Handlung eine Lebendigkeit, die das Gefühl der Ausweglosigkeit beim Leser nur verstärkt. Keine leichte Lektüre, jedoch in jedem Fall zu empfehlen. (Übers.: Claudia Wenner)


Aron, ein kleiner polnisch-jüdischer Junge, ist in seiner nicht gerade kleinen, armen Familie so etwas wie eine Katastrophe auf zwei Beinen. Nichts will ihm so recht glücken und alles macht er kaputt. Doch halb Tom Sawyer, halb Simplicius - er ist ein guter Kerl. Aron hat leider keine Zeit, ein vernünftiger Erwachsener zu werden. Denn seine Familie zieht nach Warschau, die Deutschen überfallen Polen und die Juden werden ins Ghetto gepfercht. Er freundet sich mit einer Gruppe Jugendlicher an, die für sich und ihre Familien ums Überleben kämpfen, arbeiten, schmuggeln und stehlen und sich immer fragen müssen, wieviel Freundschaft und Liebe sie sich noch leisten können. Verrat und Tod lauern jederzeit. Als der König der Kinder, der berühmte Arzt und Pädagoge Janusz Korczak, Aron in sein Waisenhaus aufnimmt, beginnt eine ungewöhnliche Freundschaft, die den Jungen verändert und beide über sich hinauswachsen lässt.
Der preisgekrönte amerikanische Autor Jim Shepard erzählt in diese
m spannenden und lakonisch-anrührenden Roman aus dem Warschauer Ghetto eine Geschichte von Menschwerdung und Überleben in einer inhumanen Welt und berichtet von einer Dimension des Menschlichen, die noch das Finsterste überstrahlt.


Jim Shepard, geboren 1956, lebt mit seiner Familie in Williamstown, Massachusetts und lehrt am Williams College. Er hat sechs Romane und vier Erzählsammlungen veröffentlicht und hat u. a. The Story Prize gewonnen. Viele seiner Erzählungen sind in den Anthologien von "The Best American Short Stories" vertreten.
Claudia Wenner lebt als Schriftstellerin, Publizistin und Übersetzerin in Frankfurt und Pondicherry. Sie übersetzte u. a. Werke von Virginia Woolf und gab eine Anthologie indischer Literatur heraus, "Die Geister Indiens" (2006). Für C.H.Beck übersetzte sie den Roman "Das verbotene Glück der anderen" von Manu Joseph (2012).


"Herzergreifende Ode an das Leben."
Hörzu, 12. Februar 2016
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