Arbeitsrhythmus und Anstaltsalltag

Arbeit in der Psychiatrie vom frühen 19. Jahrhundert bis in die NS-Zeit

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Wie kein anderes Behandlungskonzept hat die Arbeit als therapeutisches Mittel die Anstaltspsychiatrie von Beginn an begleitet und hat noch heute - wenn auch in stark veränderter Form - ihren festen Platz im Therapieangebot psychiatrischer Einrichtungen. Trotz dieses herausragenden Stellenwerts, den sie einnahm und einnimmt, ist sie bisher kaum erforscht. Dieser Band bietet nun erstmals einen historischen Überblick über das therapeutische Konzept von Arbeit und dessen Bedeutung für die Behandlung psychisch Kranker seit dem frühen 19. Jahrhundert bis in die NS-Zeit. Die Beiträge beleuchten quellennah und mit unterschiedlichen Schwerpunkten die Praxis der Arbeitstherapie in einzelnen Anstalten und setzen diese in den Kontext der politischen, ökonomischen und sozialen Entwicklungen ihrer Zeit. So werden Brüche und Kontinuitäten des arbeitstherapeutischen Konzepts, sich wandelnde Zielsetzungen wie auch die vielfältigen Effekte seiner Anwendung sichtbar. Soziologische und philosophische
Annäherungen erweitern zudem den Blick auf die unterschiedlichen Konzepte von Arbeit und ihrer Funktionalisierung durch die Psychiatrie.

Monika Ankele ist seit 2012 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (DFG-Projekt "'Familienpflege' und aktivere Krankenbehandlung: eine multiperspektivische Betrachtung der Arbeitstherapie im Alltag psychiatrischer Anstalten der 1920er Jahre", Projektleitung: Prof. Dr. Heinz-Peter Schmiedebach). Studium der Geschichtswissenschaften in Graz, Wien, Berlin. 2008 Promotion zum Thema "Alltag und Aneignung in Psychiatrien um 1900. Selbstzeugnisse von Frauen aus der Sammlung Prinzhorn" (u.a. ausgezeichnet mit dem Käthe-Leichter Preis für Frauenforschung, Geschlechterforschung und Gleichstellung in der Arbeitswelt).
Forschungsschwerpunkte: Psychiatriegeschichte des 19./20. Jahrhunderts, Kultur- und Sozialgeschichte, Patientengeschichte, Geschlechtergeschichte.
Eva Brinkschulte ist seit 2003 Leiterin des Bereichs Geschichte, Ethik und Theorie der Medizin der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.
Studium der Geschichtswissenschaften und Soziologie FU Berlin. Promotion 1996. Habilitation 2002.
Forschungsschwerpunkte: Historische Frauen- und Geschlechtergeschichte in der Medizin, Patienten- und Krankenhausgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert, Geschichte der Sportmedizin und Orthopädie, Medizin und Öffentlichkeit, mediale Kultur der Medizin.

"...ein überaus gehaltvolles und empfehlenswertes Buch, das auf die Thematik einen strukturierenden Blick wirft und gleichzeitig exemplarisch ins Detail geht. Dem Leser bietet sich ein reicher, fächerübergreifender Blick auf Konzepte von Arbeit und ihrer Funktionalisierung. Damit werden die Beitragenden zu Recht dem Anspruch gerecht, die Erkenntnis über Arbeit und Arbeitstherapie in der Psychiatrie ein gutes Stück weiterzubringen." Felicitas Söhner Gesnerus 72, 2015
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