Trost

  • Noch nicht erschienen. Erscheint laut Verlag am 29.01.2025.
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Wofür lohnt es sich zu leben? Und was ist es, das unser Leben über seinen reinen Nutzen hinaus erhebt? Weshalb ist es besser, zu sein, als nicht zu sein?
Der junge Schriftsteller Stig Dagerman schrieb 1951 inmitten einer lähmenden Schreibblockade ein autobiografisches Bekenntnis über den Trost, in dem er seine inneren Dämonen, seine Sucht nach Anerkennung und sein unbändiges Bedürfnis nach Freiheit und Unabhängigkeit hinterfragt. Die Trauer über die Vergänglichkeit allen Lebens, so seine Erkenntnis, kann nur überwunden werden durch die Öffnung zum Augenblick, zum bedingungslosen Erleben. »Trost« ist in seiner radikalen Kürze das tief berührende Testament eines Getriebenen, eines hochbegabten Schriftstellers, dem wenig Zeit blieb, seine Begabung in literarische Werke umzusetzen. Die erschütternde Schönheit seiner kristallklar formulierten Gedanken überwältigt auch heute noch und trifft mitten ins Herz.

Mit einem Nachwort von Felicitas Hoppe

»Sein Schreiben ist
geprägt von einem Schrei nach individueller Verantwortung und nach Freiheit.« Siri Hustvedt

Stig Dagerman wurde 1923 in Älvkarleby nördlich von Uppsala als Sohn eines Sprengmeisters und einer Telefonistin geboren. Er wuchs bei seinen Großeltern väterlicherseits auf dem Land auf, bis er 1931 zu seinem Vater nach Stockholm zog. 1940 wurde sein Großvater von einem Psychopathen erstochen, eine »Wahnsinnstat«, die ihm lebenslang nachging - zumal kurz darauf ein Freund bei einem gemeinsamen Bergurlaub in einem Lawinenunglück ums Leben kam. Dagerman arbeitete nach seinem Abitur für die anarchosyndikalistische Zeitung »Arbetaren« und debütierte 1945 mit dem Roman »Die Schlange«. Die kommenden Jahre waren geprägt von exzessiven Schreibphasen und einem kometenhaften Aufstieg, aber auch von Schreibblockaden, schweren Depressionen und existenziellen Krisen. 1943 heiratete er die deutsche Geflüchtete Annemarie Götze, mit der er zwei Söhne hatte und über deren Familie er Zugang zu Deutschland fand. Nach dem Scheitern der Ehe heiratete Dagerman 1953 die bekannte Schauspielerin Anita Bj
örk, mit der er eine Tochter hatte. Mit gerade 31 Jahren nahm er sich 1954 das Leben.
Paul Berf, geboren 1963, studierte Skandinavistik, Germanistik und Anglistik in Köln und Uppsala und übersetzt aus dem Schwedischen, Finnlandschwedischen und Norwegischen, u. a. Johannes Anyuru, Aris Fioretos, Karl Ove Knausgård, Selma Lagerlöf, Fredrik Sjöberg und Kjell Westö. 2005 wurde er mit dem Übersetzerpreis der Schwedischen Akademie ausgezeichnet. 2014 erhielt er den Jane-Scatcherd-Preis der Heinrich-Maria-Ledig-Rowohlt-Stiftung für seine Übersetzungen der Werke Knausgårds.
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