Im Frühjahr 1931 taucht Frida Grünfeld zum ersten, aber keineswegs letzten Mal in einer Polizeiakte auf. Sie ist slowakische Jüdin, Prostituierte, und man verdächtigt sie staatsfeindlicher Umtriebe. Außerdem ist die junge Frau unverhei- ratet schwanger und muss ihr Kind eine Woche nach der Geburt zur Adoption freigeben. Von da an verliert sich ihre Spur. Ihr Sohn Berthold gelangt später nach Norwegen und wird dort zu einem renommierten Psychiater. Was mit Frida geschehen ist, hat er nie erfahren - bis seine Tochter sich auf die Suche nach ihrer Großmutter macht. Durch ihre Recherchen in europäischen Archiven erfährt sie, dass sich das Netz um Frida immer enger zugezogen hat. Als die Nationalsozialisten an die Macht kommen und die Tschechoslowakei besetzen, ist Fridas Schicksal besiegelt. Ihr Leidensweg, auch als Zwangsarbeiterin beim Bau des Frankfurter Flughafens, endet in Ravensbrück.Fridas berührende Geschichte ist ein außergewöhnliches Denkmal für vergessene Opfer in der NS-Ze
it - sie handelt von der Sehnsucht nach Zugehörigkeit, von Ausgestoßensein und Verlust.
Nina F. Grünfeld, 1966 geboren, ist eine vielfach ausgezeichnete norwegische Filmemacherin, Autorin mehrerer Bücher und Fernsehdokumentationen sowie Professorin an der Innland Norway University. Zuletzt erhielt sie den Blanche Major Reconciliation Prize 2019 der Stiftung Travel for Peace für ihren Einsatz für Frieden und Menschlichkeit. Sie lebt in Oslo.
Ulrich Sonnenberg, Jahrgang 1955, arbeitete nach seiner Buchhändlerlehre mehrere Jahre in Kopenhagen und war bis Ende 2003 Verkaufsleiter der Verlage Suhrkamp und Insel in Frankfurt am Main. Seit Anfang 2004 lebt und arbeitet er als freier Übersetzer und Herausgeber. 2013 wurde ihm der Dänische Übersetzerpreis (gemeinsam mit Peter Urban-Halle) zuerkannt.
»Dabei gelingt es Grünfeld überzeugend, die zahlreichen Leerstellen in Fridas Leben durch Empathie und Konzentration auf den historischen Kontext zu füllen.« Oliver Pfohlmann / Landshuter Zeitung
»Das Buch der norwegischen Autorin ist der ebenso ergreifende wie spannende Bericht einer jahrzehntelangen Suche.« Oliver Pfohlmann / SWR2
»Ein liebevolles und persönliches Porträt [Grünfelds] Großmutter, das auf Mikroebene auch interessante Detailseuropäischer Geschichte [...] vermittelt.« WeiberDiwan- Die feministische Rezensionszeitschrift
»Frida ist ein schmerzhaftes, unter die Haut gehendes Porträt. Nina Grünfeld hat die Spurensuche nach ihrer Großmutter zu einer bewegenden Geschichte verdichtet.« Aftenposten
»Polizeiakten, Spionagevorwürfe und Aufbegehren gegen die politischen Entwicklungen lassen ein zwiespältiges Bild einer einsamen Frau entstehen.« Bücherschau