Wo steckst du, Bernadette?

Roman. Deutsche Erstausgabe

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medienprofile-Rezension

Bernadette ist ein chaotischer, liebevoller, sensibler Familienmensch - und erfüllt nicht die gesellschaftlichen Erwartungen. Als ihr alles über den Kopf wächst, verschwindet sie ...
Bernadette war einst eine gefeierte Architektin, kümmerte sich aber nach der Geburt ihrer Tochter Bee nur noch um diese und ihren Mann Elgie, ein ebenfalls gefeiertes Computergenie. Nach dem Umzug mit ihrer Familie nach Seattle bewohnt sie dort ein altes Haus, das einst ein Erziehungsheim für Mädchen war und nun langsam aber sicher verfällt. Sie lebt zurückgezogen und scheu und beteiligt sich nicht am Leben der Schule, die ihre mittlerweile 15-jährige Tochter besucht, was den anderen Müttern ein Dorn im Auge ist. Bernadette passt einfach nicht in das Bild einer besorgten, sich kümmernden Mutter, obwohl sie das auf ihre Weise durchaus ist. Dass sie gesellschaftlich nicht etabliert ist, stört andere allerdings wesentlich mehr als sie selbst. Doch eines Tages wird das Chaos zu groß und Bernadette verschwindet spurlos. Die Entwicklung bis dahin ist für den Leser durchaus spannend - erzählt wird aus sehr unterschiedlichen Blickwinkeln. Manches erzählt Bee, dann liest man E-Mails völlig unterschiedlicher Leute, die in ihrer Bedeutung für Bernadette stark variieren. Einiges erfährt man auch von Bernadette selbst. Am Anfang ist das sehr gewöhnungsbedürftig, macht aber gerade den Reiz dieses Buches aus. Und es ist für den Leser faszinierend zu sehen, wie sich die Situation zuspitzt, bis Bernadette auf einmal weg ist. Gemeinsam mit Elgie und Bee macht man sich dann auf die Suche: Wo steckst du, Bernadette? Ein lesenswerter, herzlicher, spannender, amüsanter und bisweilen skurriler Roman. (Übers.: Cornelia Holfelder-von der Tann)

Bernadette Fox ist chaotisch, überfordert - und ungeheuer liebenswert. Ihr Ehemann Elgie, der neue Hoffnungsträger bei Microsoft, mag ihren Witz. Und ihre verrückten Ideen. Irgendwie auch ihre Unsicherheit, wenn sie mal wieder von quälenden Ängsten heimgesucht wird. Die anderen Mütter, allesamt perfekt organisiert, halten Bernadette allerdings für eine Nervensäge. Verantwortungslos. Schließlich beschäftigt sie online eine indische Assistentin, die den Alltag für sie regelt. Zum Stundensatz von 0,75 Dollar reserviert Manjula den Tisch im Restaurant, erledigt mal eben die Bankgeschäfte und bucht den Familienurlaub in die Antarktis. Und für ihre 15jährige Tochter Bee, die kleine Streberin, ist Bernadette, na ja, eine Mutter. Bee kennt ja keine andere. Doch irgendwann beschließt Bernadette auszubrechen. Ihr wird das alles zu viel. Und auf einmal ist sie verschwunden ...

Maria Semple reiste die ersten Jahre ihres Lebens mit ihren Eltern kreuz und quer durch Europa (in Spanien schrieb ihr Vater Lorenzo den Pilot zur TV-Serie Batman), bevor sie nach Los Angeles und später nach Colorado zog. Nach Abschluss ihres Studiums am Barnard-College arbeitete zunächst für Beverly Hills, 90210, schrieb dann für Sitcoms wie Ellen, Mad About You und Arrested Development. Inzwischen lebt sie mit ihrem Ehemann, der für die Simpsons schreibt, und der gemeinsamen Tochter in Seattle.
Cornelia Holfelder-von der Tann, geb. 1950, Studium der Germanistik, Romanistik und Anglistik, wurde mit diversen Stipendien ausgezeichnet und ist die Übersetzerin von u. a. William Gibson, Maria Semple, Kathryn Stockett und Tad Williams.

"Die Geschichte hat ungeheures Tempo, gute Dialoge, überraschende, immer glaubwürdige Wendungen, alles in allem ein wunderbar durchgeknalltes Buch." Christine Westermann, WDR 1, Sendung frauTV
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