Sie dreht sich um

Roman

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medienprofile-Rezension

Eine ungewöhnliche und besondere Geschichte der Emanzipation.
Anna ist seit über zwei Jahrzehnten mit einem Altphilologen verheiratet und hat es sich in ihrem Leben nach Familien- und Kinderzeit gut mit ihrem Mann eingerichtet, der ihr eines Abends eröffnet, dass er seine Zukunft mit einer jungen Kollegin und nicht mehr mit ihr sieht. Schockiert und gelähmt zugleich flieht Anna ohne Ziel und es verschlägt sie nach Edinburgh. Dort zieht es sie in ein Museum, einen Ort, der Heilung und Reflexion flüstert. Wie eine unbeteiligte Beobachterin streift Anna durch die Ausstellung und nimmt Besucher und Bilder wahr, wobei ihre Gedanken getränkt von den Ereignissen der Tage sind. Beim Betrachten des Gemäldes "Jakobs Kampf mit dem Engel" spricht plötzlich eine Figur aus dem Bild zu ihr und erzählt die Geschichte des Bildes, des Malers, ihrer selbst. Erstaunt und verwirrt kann sich Anna kaum losreißen und es beginnt eine Reise durch mehrere Städte Europas, die sie in Museen und zu Bildern führt, auf denen ihr Frauen von sich und ihren Schicksalen erzählen. Besitzt eine Figur eines Gemäldes besondere Anziehungskraft, hofft Anna darauf, dass diese sich umdrehe und ihr einen Blick zuwirft. Diese Visionen lehren Anna, sich, das Leben und ihre Beziehung neu zu bewerten und Boden zu gewinnen. Auf der letzten Etappe trifft der besorgte Ehemann auf sie, der einen Neubeginn nun doch scheut und die Aussprache sucht. Anna ist offen und bereit, wohin sie ihr Weg aber führt, bleibt ungesagt. - Eine ungewöhnliche Geschichte einer Emanzipation in einer ungewöhnlichen, schnörkellosen und tiefsinnigen Sprache. Sehr empfehlenswert.

Wenn man kein Ziel hat, muss man sich eines erfinden!

Es ist der Klassiker und trotzdem ein Schock: Ihr Mann betrügt sie mit einer jungen Kollegin! Und Anna Michaelis geht. Sie packt etwas Wäsche zusammen und nimmt den erstbesten Flug, nach Edinburgh. Ihr Weg führt sie in die Nationalgalerie. Auf einem Gemälde von Gauguin beginnt eine Frau, als Rückenansicht dargestellt, plötzlich zu sprechen. Es ist der Anfang eines Spiels. Anna reist weiter. Sie steht vor Bildern in aller Welt und entdeckt Komplizinnen, die von Sehnsucht, Ehealltag, Liebe erzählen. In der Beschäftigung mit den Kunstwerken sieht Anna auf ihre eigene Ehe zurück und findet den Mut zu einem neuen Selbstbild.

Anna Michaelis, Journalistin, 50 Jahre, nimmt ihre Scheckkarte, ihr Handgepäck und geht. Gerade hat sie erfahren, dass ihr Mann, Altphilologe an einem Münchner Gymnasium, sie mit einer jungen Kollegin betrügt. Anna will retten, was zu retten ist, also sich. Doch wohin jetzt? Der erstmögliche Flug b
ringt sie nach Edinburgh, eine Stadt, in der sie nie war. Und da sie sich in der Fremde immer unter Bildern heimisch gefühlt hat, stolpert sie in die Schottische Nationalgalerie. Während sie müde und irritiert vor einem Gemälde von Gauguin sitzt, beginnt eines der bretonischen Mädchen, plötzlich zu sprechen. Es erzählt, wie es damals war in Pont Aven, als die Maler kamen. Anna staunt und versteht, dass weibliche Rückenfiguren wie jene Frau auf dem Gemälde Gauguins ihr etwas sagen können. Ihr verraten wollen, wie es wirklich war: als Modell, als Ehefrau eines Malers, als Künstlerin. Von da an begibt sich Anna, frisch verlassen, auf eine Reise zu Rückenfiguren in aller Welt: von Edinburgh nach Kopenhagen, weiter bis Boston und zurück auf den Kontinent nach St. Moritz; von dort nach Paris und noch einmal bis ins dänische Skagen. Anna begegnet Gemälden von Paul Gauguin, Vilhelm Hammershøi, Edward Hopper, Giovanni Segantini, Ingres, Jacobus Vrel und Anna Ancher. Über die Antworten der
Bilder lernt Anna Michaelis, sich und ihre lange Ehe anders zu sehen, und am Ende weiß sie, dass sie neu beginnen kann.

Angelika Overath wurde 1957 in Karlsruhe geboren. Sie arbeitet als Reporterin, Literaturkritikerin und Dozentin und hat die Romane "Nahe Tage", "Flughafenfische", "Sie dreht sich um" und "Ein Winter in Istanbul" geschrieben. "Flughafenfische" wurde u.a. für den Deutschen und Schweizer Buchpreis nominiert. Für ihre literarischen Reportagen wurde sie mit dem Egon-Erwin-Kisch-Preis ausgezeichnet. Sie lebt in Sent, Graubünden.

"Kein Zweifel: Overaths Buch ist ein großartiger schmaler Roman." Andreas Platthaus /Frankfurter Allgemeine Zeitung
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