Schüchtern

Bekenntnis zu einer unterschätzten Eigenschaft

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medienprofile-Rezension

Einfühlsames Essay über eine wenig geliebte Charaktereigenschaft.
In einer Welt der Macher und Blender, der Schönen und Gescheiten, der Könner und Selbstdarsteller ist eine Eigenheit ein absolutes K.o.-Kriterium: Schüchternheit. Schüchtern war und ist auch der Autor, wenn man seinem essayistischen Buch glauben darf. Der Journalist beschreibt, wie er als schüchterner, zweitgeborener Zwilling das Licht der Welt erblickte und diese Rolle immer beibehielt. Wie er in der Schule, im Chor, beim Handball immer mehr schlecht als recht zurechtkam. Wie er dennoch seine Frau kennenlernte, wie ihm die Schüchternheit auch heute noch so manchen Streich spielt. Doch er spricht auch darüber, wie es überhaupt zu Schüchternheit kommt, wie sich ein ganzer Markt von Psychologen an diesem Manko eine goldene Nase verdient. Und nicht zuletzt davon, dass Schüchternheit auch eine Stärke sein kann. - Werners knapp 170 Seiten starkes Essay ist wunderbar geschrieben: einfühlsam und ironisch zugleich, humorvoll und geistreich, pointiert und lebenswahr. Hier wird beim Lesen so mancher Draufgänger und Selbstdarsteller zum Nachdenken kommen, viele, die sich für schüchtern halten oder es wirklich sind, werden sich verstanden fühlen, vielleicht über sich selbst schmunzeln oder gar ein wenig stolz auf ihre Charaktereigenschaft werden. - Ein Buch, das für jede Bücherei zu empfehlen ist.

Selbstdarstellung scheint heute selbstverständlich, Schüchternheit hingegen ist passé. Stimmt nicht, wie Florian Werner in seinem Bericht zeigt. Die Gesellschaft der Schüchternen ist auch im 21. Jahrhundert überraschend groß. Amüsant und formvollendet erzählt Werner von seiner Rolle als zweitgeborener Zwilling, von der Bedeutung von Kapuzenpullis, wie er seine Frau kennenlernte und warum er auch gegenüber unverschämten Kellnern zwanghaft höflich bleibt. Werner erklärt außerdem, wie Schüchternheit bei Kindern entsteht, wie der große Markt der Schüchternheitsbekämpfung funktioniert und warum Schüchternheit auch eine Stärke sein kann. Ein geistreicher, ungewöhnlicher und verblüffender Erlebnisbericht.

Florian Werner, 1971 in Berlin geboren, ist promovierter Literaturwissenschaftler und arbeitet als Buchautor und Journalist. Sein bei Nagel & Kimche erschienenes Buch "Die Kuh. Leben, Werk und Wirkung" (2009) wurde in mehrere Sprachen übersetzt und von der Zeitschrift Bild der Wissenschaft als originellstes Wissenschaftsbuch des Jahres ausgezeichnet. Auch die folgenden Bücher Werners wurden mehrfach ausgezeichnet und erschienen in mehreren Sprachen. Florian Werner lebt mit seiner Familie in Berlin.

"Ein Buch über die Schüchternheit zu schreiben und dabei das eigene Ich schamlos als Beispiel auszustellen - wenn da mal kein unbewusster Widerspruch zwischen Thema und Schreibakt lauert! Aber nein, wer jetzt meint, Florian Werner ertappt zu haben, weiß bloß noch nichts von den surreal witzigen und schonungslos klugen Selbst-Ertappungen, die hier auf den Leser warten." Cosima Lutz, Die Welt, 25.08.12

"Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr. Oder etwa nicht? Florian Werner schließt seine kleine Studie mit einem nachdenkenswerten Lob der verfemten Gehemmtheit." Katharina Teutsch, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.08.12

"Ein anrührendes, hochkomisches Büchlein - nicht nur für Leidensgenossen." Annabelle, 26.09.12

"Eine profunde, psychologisch probate und auch persönlich reflektierte Kulturgeschichte einer menschlichen Verhaltensform, die nicht davon Betroffenen manches Unerklärliche im Betragen scheuer Menschen erschließt." Harald Klauhs, D
ie Presse, 15.09.12

"Werner outet sich in seinem Buch mit erfrischender Selbstironie als ein von Schüchternheit Geplagter." Ulrike Hark, Tages-Anzeiger, 20.11.12

"Florian Werner, ein promovierter Literaturwissenschaftler und erfolgreicher Autor, der mit Lesungen seiner Sachbücher ganze Theater zu füllen vermag, hat sich des Phänomens nun angenommen: "Schüchtern - Bekenntnis zu einer unterschätzten Eigenschaft" heißt sein neues Buch, eine persönliche, charmant-witzige, gelehrte und dabei doch recht lockere Erkundung des Begriffs und seiner Erscheinungsformen." Carsten Hueck, Deutschlandradio, 04.09.12

"Florian Werner sei gepriesen für seine so private wie politische Rehabilitation einer unterschätzten Eigenschaft." René Aguigah, Deutschlandradio Kultur, 09.12.12

"Eine große Leseempfehlung!" Katrin Schumacher, MDR Figaro, 03.11.12
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