Saturn. Schwarze Bilder der Familie Goya

Roman

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medienprofile-Rezension

Das literarische Porträt der Familie des spanischen Malers Francisco Goya hinterfragt eine konfliktreiche Vater-Sohn-Beziehung.
Obwohl der polnische Autor in seinem Roman den spanischen Maler Francisco Goya (1745-1828) zu Wort kommen lässt, gehört sein eigentliches Interesse dessen einzig überlebendem Sohn. Wer war der sich abschottende, in Büchern Zuflucht suchende Javier? Ein "Schwächling" sei er, der einen "Strickrahmen" brauche, verhöhnt ihn der von Lebensgier erfüllte Goya. Der sich im Gegensatz zum Vater auch politisch passiv verhaltende Javier wird jedoch erst nach dessen Tod aktiv. Von einem Schaffensrausch erfüllt, bemalt er die Wände des als Familiensitz genutzten Landhauses. Als er erfährt, dass Goya über Jahrzehnte in einer geheim gehaltenen homosexuellen Beziehung gelebt hat, ist er zutiefst schockiert und übermalt Teile seines Freskenzyklus mit dunkler Farbe. Aus der Sicht des Autors ist somit Javier, nicht Francisco, der Schöpfer der geheimnisvollen "Pinturas negras" (Schwarze Bilder). Mit dieser Zuschreibung entspricht Dehnel jüngst diskutierten Erkenntnissen der Kunstwissenschaft. Auch wenn sich seine These als nicht haltbar erweisen sollte, hat er einen spannenden und unterhaltsamen Künstlerroman geschrieben, der Fiktives mit Realem verbindend von den konfliktreichen Beziehungen in der Familie Goya erzählt. (Übers.: Renate Schmidgall)

Jacek Dehnel, Star der jungen Literatur in Polen, rekonstruiert in seinem neuen Roman die Biografie des einzigen Sohns des berühmten Francisco de Goya. Zeit seines Lebens steht er im Schatten seines genialen Vaters und wird als Künstler nicht produktiv. Als Javier auch noch argwöhnen muss, dass Vater Francisco seine Frau verführt, und sich sein eigener Sohn Mariano mehr zum Großvater hingezogen fühlt, scheint seine Rolle als Verlierer festzustehen. Bis er in einem kreativen Rausch über sich selbst hinauswächst. Dehnels fesselndes Psychogramm dieser Vater-Sohn-Beziehung ist gleichzeitig eine überzeugende literarische Deutung der "Schwarzen Bilder" - der wohl rätselhaftesten Gemälde der Kunstgeschichte.

Jacek Dehnel, 1980 in Danzig (Gdansk) geboren, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in Warschau und ist Lyriker, Prosaist, Übersetzer und Maler. 2006 wurde er mit seinem Roman Lala international bekannt. 2005 erhielt er den renommierten Koscielski-Preis und 2010 wurde sein Gedichtband Ekran kontrolny ("Kontrollbildschirm") für den wichtigsten polnischen Literaturpreis, NIKE, nominiert. Bei Hanser erschien sein Roman Saturn. Schwarze Bilder der Familie Goya (2013).
Renate Schmidgall, 1955 geboren, studiert Slavistik und Germanistik an der Universität Heidelberg. Seit 1996 arbeitet sie freiberuflich als literarische Übersetzerin. Für ihre Übersetzungen zeitgenössischer polnischer Prosa und Lyrik (unter anderem Pawel Huelle, Stefan Chwin, Andrzej Stasiuk, Hanna Krall, Piotr Sommer) erhielt sie u.a. 2001 den Jane-Scatcherd-Preis der Ledig-Rowohlt-Stiftung, 2009 den Karl-Dedecius-Preis und 2017 den Johann-Heinrich-Voß-Preis.

"Dehnels großartiger Roman über ein Rätsel der Kunstgeschichte." Maren Keller, Kultur Spiegel, 08.13

"Jacek Dehnels "Saturn" entzieht sich jeder einsinnigen Deutung. Über diesem wunderbaren europäischen Künstlerroman könnte stehen: Du musst dir ein Bild machen, aber sieh zweimal hin!" Jens Bisky, Süddeutsche Zeitung, 10.08.13

"Über diesem wunderbaren Künstlerroman könnte stehen: Du musst Dir ein Bild machen, aber sieh zweimal hin!"
Jens Bisky, Süddeutsche Zeitung, 10./11. 08.13

"Jacek Dehnel entwirft in seinem Roman "Saturn" ein brillantes Psychogramm der spanischen Malerfamilie." Marta Kijowska, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.11.13

"Die Geschichte dreier Generationen verbindet der Autor mit großem Geschick, kunsthistorisch wie individualpsychologisch. Es entsteht ein ungemein sinnlicher Eindruck vom Leben in Spanien vor, während und nach der napoleonischen Besetzung." Carsten Hueck, Deutschlandradio Kultur, 30.08.13

"Scharfsichtige und po
etische Bildgeschichten." jel, Tiroler Tageszeitung, 27.09.13
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