»Eines Tages kommt jemand und bringt mich um«, hat Sally Gilmartin ihrer Tochter schon vor Jahrzehnten gesagt. Nun, da sie alt ist, macht Ruth sich ernsthaft Sorgen und fragt sich, ob ihre Mutter unter Wahnvorstellungen leidet. Schließlich offenbart Sally ihrer Tochter, dass sie in Wahrheit nicht Sally Gilmartin heißt, sondern Eva Delektorskaja, und dass sie als russische Emigrantin 1939 in Paris vom britischen Geheimdienst angeworben wurde. Wahrend alles, was Ruth je meinte, über ihre Mutter gewusst zu haben, langsam in sich zusammenfallt, spürt sie schon bald, dass ihre Mutter ihr diese Geschichte nicht ohne Hintergedanken erzahlt. Die ehemalige Spionin hat noch einen letzten Auftrag, den sie nicht allein erledigen kann.
WILLIAM BOYD, 1952 als Sohn schottischer Eltern in Ghana geboren, ist dort und in Nigeria aufgewachsen, bevor er in Großbritannien zur Schule ging und studierte. Dass er sich in keiner Kultur ganz zu Hause fühlt, sei für einen Schriftsteller eine gute Voraussetzung, sagt Boyd. Seinen ersten Roman veroffentlichte er 1981, heute gilt er als einer der bedeutendsten und erfolgreichsten Erzahler der zeitgenossischen Literatur. Zuletzt erschienen in der Reihe Der kleine Gatsby die Erzahlung All die Wege, die wir nicht gegangen sind und im Kampa Verlag seine Romane Trio und Blinde Liebe sowie die Erzahlungen Der Mann, der gerne Frauen küsste, außerdem Neuausgaben von Eine große Zeit, Die blaue Stunde, Brazzaville Beach, Die neuen Bekenntnisse, Ruhelos, Armadillo, Einfache Gewitter, Stars und Bars und Wie Schnee in der Sonne. William Boyd lebt mit seiner Frau in London und im südfranzosischen Bergerac, wo er auch Wein anbaut. Ganz gleich, wo er sich gerade aufhalt - er geht für sein Leben
gern spazieren.