Nicht sterben

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medienprofile-Rezension

Terézia Moras Ausführungen zu Theorie und Praxis schriftstellerischen Schaffens.
Die aus dem ungarischen Sopron (Ödenburg) stammende Schriftstellerin Terézia Mora hat 2013 den Deutschen Buchpreis erhalten und daraufhin traditionsgemäß an der Universität in Frankfurt am Main Poetik-Vorlesungen gehalten. Diese liegen in Buchform vor. In fünf Kapiteln behandelt sie ganz am Beispiel ihrer Lebensgeschichte und ihrer Werke Fragen, wie ein Roman zu organisieren ist, wie man Figuren gestaltet und welchen Einfluss die Umgebung auf diese hat. Ihre Figuren spiegeln ihr eigenes Erlebnis als Migrantin. Zuletzt geht sie auf die für sie wichtige Thematik des Grausigen und Abstoßenden ein. Dabei plaudert sie eher im Selbstgespräch, springt öfter von einem Gedanken zum nächsten, was der ursprünglich mündlichen Situation dieser Vorlesungen entspricht; als Leser freilich muss man sich konzentrieren. Verschiedene Schrifttypen und Fußnoten wollen das Verstehen erleichtern. Auf andere Schriftsteller wird nur kurz verwiesen, eine Theorie-Diskussion fehlt ganz. Der eigenartige Titel des Buches meint das Aufstoßen einer Lebenstüre für einen Schriftsteller. Das Buch mag auch als Einführung in Terézia Moras Figuren-Kosmos dienen.

Erzählen, um zu überleben

Ausgezeichnet mit dem Georg-Büchner-Preis 2018.

Wenige Monate nachdem Terézia Mora im Herbst 2013 für ihren Roman »Das Ungeheuer« mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde, hielt sie ihre Frankfurter Poetik-Vorlesungen. Schritt für Schritt erzählte sie, wie sie ihren unvergleichlichen literarischen Kosmos geschaffen hat, erst Erzählungen, dann ihre vielfach ausgezeichneten Romane. Diese Vorlesungen waren ein Ereignis. Wer mehr über Terézia Mora, ihr Werk, über das Schreiben und über die Literatur im Allgemeinen erfahren möchte, kann die in Frankfurt gehaltenen Vorträge jetzt nachlesen.

Terézia Moras Frankfurter Poetik-Vorlesungen beginnen mit einem starken Bild. Sie erzählt, wie sie unlängst mit ihrer kleinen Tochter im Kino war, um sich einen Zeichentrickfilm anzusehen. Darin musste eine Familie von Steinzeitmenschen ihre Höhle verlassen und sah sich mit einem Mal einer fremden und bedrohlichen Welt gegenüber. Ähnlich fühlt Ter
ézia Mora sich als Autorin von jeher in eine Welt von Störungen und Irritationen ausgesetzt, der sie sich erwehren muss, die aber auch zu Antriebskräften ihres Schreibens werden. Wie sich dies gestaltet, darüber spricht sie in ihren Vorlesungen. Detailliert erzählt sie von ihren Romanfiguren, wann sie ihnen begegnet ist und welchen intimen Umgang sie mit ihnen, fiktiven Freunden teilweise schon seit Kindertagen, pflegt. Und sie kommt auch auf einen wesentlichen Aspekt ihres Schreibens zu sprechen: das Drastische, und weswegen ihre Geschichten immer radikale Wendungen nehmen. Indem Terézia Mora so dem existentiellen Ursprung sowie den Bedingungen und Grundlagen ihres Schreibens nachgeht, ist ihr neues Buch auch ein Nachdenken über die autobiographischen Hintergründe ihrer Entwicklung als Autorin. Dies macht »Nicht sterben« zu einer ebenso erhellenden wie faszinierenden Hinführung zu ihrem Werk und zur Literatur im Allgemeinen.

Terézia Mora wurde 1971 in Sopron, Ungarn, geboren und lebt seit 1990 in Berlin. Für ihren Roman »Das Ungeheuer« erhielt sie 2013 den Deutschen Buchpreis. Ihr literarisches Debüt, der Erzählungsband »Seltsame Materie«, wurde mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet. Für ihr Gesamtwerk wurde ihr 2018 der Georg-Büchner-Preis zugesprochen. Terézia Mora zählt außerdem zu den renommiertesten Übersetzer_innen aus dem Ungarischen.
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