Lob der Sprache, Glück des Schreibens

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medienprofile-Rezension

Sammlung von Essays und Reden eines in Salzburg lebenden europäischen Schriftstellers.
Es wird empfohlen, die Lektüre des Buches mit dem letzten Text, einer Dankesrede zu beginnen. "Ich schreibe, um zu leben. Ich schreibe, weil ich mich schreibend am ehesten dem anzunähern weiß, der ich gerne wäre; weil ich nur schreibend so gescheit bin, wie ich sein kann; weil ich erst schreibend so mutig werde, wie ich, ein Ängstlicher, sonst nicht bin." Dieses Bekenntnis hilft dem Leser auch zu verstehen, warum der Autor in den letzten Jahren so viel geschrieben hat. Und er gehört zu den wenigen "Vielschreibern", deren Texte auch fast immer ein gleich bleibendes hohes stilistisches Niveau behalten. Ganz besonders lesenswert sind immer die Essays und Reden des Autors, in denen er Partei ergreift für Minderheiten und "kleine Menschen", die von der Krake der EU-Bürokratie oder den materiell Starken und Mächtigen an den Rand gedrängt werden. Der "europäischen Idee" dient man nicht durch Sonntagsbekenntnisse, sondern durch die Kritik seiner Versäumnisse, seiner Arroganz und seiner Schwächen, zum Beispiel im Umgang mit Minderheiten. In diesem Sinne ist der Autor ein großer Europäer, dessen manchmal auch polemische und zugespitzte Essays man gerne liest. Immer lernt man etwas von ihm, aber nie wird man belehrt.

Pointierte Glosse, eleganter Essay, kulturkritische Polemik, selbstironische Erzählung: Karl-Markus Gauß, "einer der größten Stilisten der Gegenwartsliteratur" (Günther Kaindlstorfer), verfügt über viele Formen und Tonlagen. Der "Welt-Alltag" ist das unbekannte Terrain, das er seit dreißig Jahren literarisch erkundet, scharfsinnig, gelehrt und witzig. In dieser ersten Sammlung seiner kleinen Prosa erzählt er von den einfachen und den verwirrenden Dingen des Lebens, von den Verheißungen des Fortschritts und seinen eigenen Vorurteilen, von weltberühmten Medienfiguren und vergessenen Schriftstellern. Worüber er auch schreibt, über die Aufrüstung der Sexualität, die Abschaffung der Peinlichkeit, die Muttersprachen als Urgrund von Selbstbewusstsein, Phantasie und Revolte, stets überzeugt er mit der Originalität seiner Gedanken, der Eleganz seiner Sprache. In seinen wie mit leichter Hand verfertigten Feuilletons und seinen weitgespannten Essays wird das Bekannte fremd, das Unbekannte ve
rtraut, und durch alle Kritik hindurch findet der Autor immer wieder zur Feier des alltäglichen Lebens, zum Lob der Sprache und zum Glück des Schreibens.

Karl-Markus Gauß, 1954 in Salzburg geboren, wo er heute als Schriftsteller, Kritiker und Herausgeber der Zeitschrift "Literatur und Kritik" lebt. Seine Reportagen über die kleinen Nationalitäten Europas wurden in viele Sprachen übersetzt, seine Journale und erzählenden Essays von der Kritik hoch gerühmt und mit etlichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt u.a. mit dem Mitteleuropa-Preis, dem Johann-Heinrich-Merck-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und dem Österreichischen Kunstpreis für Literatur (2013).
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