Käsebier erobert den Kurfürstendamm

Roman

  • Sofort lieferbar
24,95 €
inkl. MwSt.
medienprofile-Rezension

Bestechend scharfsinnige, zugleich ironisch karikierende Analyse der Gesellschaft der ausgehenden Weimarer Republik.
Der Titelheld Käsebier, ein Mann aus dem Volk, feiert 1929/30 in Berlin überraschende Erfolge mit seinen volkstümlichen Liedern. Protegiert von einflussreichen Kritikern, umjubelt von der Presse, hofiert von der Berliner Schickeria und geblendet vom momentanen Erfolg gerät er in den Strudel einer geradezu modern anmutenden Unterhaltungsindustrie. Er lässt sich überreden, im Rahmen eines großen Bauprojekts ein eigenes Varietétheater am Kurfürstendamm errichten zu lassen. Schon im folgenden Jahr verblasst sein Ruhm. Und als kurze Zeit später die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise immer offener zu Tage treten, ist auch Käsebier am Ende. - Es geht der 1894 geborenen Autorin, einer bekannten jüdischen Journalistin, in dem 1931 erschienenen Roman allerdings nicht in erster Linie um die Darstellung dieses betrüblichen Einzelschicksals. Im Kern handelt es sich um einen Berlin-Roman und um einen Roman über modernen Journalismus. Vor allem aber wird dem Leser in diesem bisher (zu Unrecht) wenig bekannten Roman der "Neuen Sachlichkeit" eine bestechend scharfsinnige, zugleich ironisch karikierende Analyse der Gesellschaft der ausgehenden Weimarer Republik geboten. Erzählt wird in diesem Dialogroman, der teilweise an Döblins Berlin Alexanderplatz erinnert, selten. Stattdessen lauscht man als Leser den vielfältigen Stimmen in unterschiedlichsten Ausprägungen, Dialekten und Soziolekten. Historisch und literarisch interessante Lektüre, aufregend auch, weil sich mühelos Parallelen zu unserer Zeit finden lassen.

In sechs rauschhaften Wochen schrieb Gabriele Tergit ihren ersten Roman, der sie 1931 mit einem Schlag berühmt machte. KÄSEBIER EROBERT DEN KURFÜRSTENDAMM erzählt von Aufstieg und Fall des Volkssängers Käsebier, den ein Zeitungsreporter in einem billigen Varieté entdeckt. Um Eindruck in seiner Redaktion zu machen, puscht er ihn zum Megastar hoch. Immobilienmakler und Spekulanten hängen sich an den schnellen Ruhm, die gelangweilten Damen der guten Gesellschaft pilgern in die Vorstellungen, Käsebier wird hemmungslos vermarktet.Gabriele Tergit, die erste deutsche Gerichtsreporterin, ist nicht nur eine unerbittlich genaue, sondern auch mitfühlende Beobachterin. Pointierte und hoch komische Dialoge machen neben der präzisen Schilderung der gesellschaftlichen Milieus - vom Tanzmädchen über den Tischlermeister bis zum Medienmogul - den Reiz ihres Romans aus. Ihr eigener Arbeitsplatz wird dabei besonders unter die Lupe genommen: die Kulturredaktion des Berliner Tageblatts. Berlin, die wei
t östlich gelegene Stadt, war schon damals ein so idealer wie schwieriger Ort für Kreative.

Tergit, Gabriele
Gabriele Tergit (1894-1982), Journalistin und Schriftstellerin, schrieb drei Romane, zahlreiche Feuilletons und Reportagen sowie posthum veröffentlichte Erinnerungen. 1933 emigrierte sie nach Palästina, 1938 zog sie mit ihrem Mann nach London. Von 1957 bis 1981 war sie Sekretärin des PEN-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland. Ihre Gerichtsreportagen machten sie berühmt und markierten den Beginn ihrer literarischen Karriere.
Henneberg, Nicole
Nicole Henneberg, geboren 1955 in Hof, Studium der Komparatistik und Philosophie in Berlin und Paris, schreibt als freie Autorin und Literaturkritikerin für Zeitungen und Zeitschriften, unter anderem für die Frankfurter Allgemeine Zeitung und den Berliner Tagesspiegel. Außerdem schrieb sie mit Fred Oberhauser den Literarischen Führer Berlin.

»Gebannt verschlingt man diesen Roman. (...) Denn dieser rasante Roman kann es mit den Büchern von Hans Fallada und Erich Kästner ohne Weiteres aufnehmen.« Manfred Papst, NZZ am Sonntag »Lesen Sie Gabriele Tergits Käsebier erobert den Kurfürstendamm von 1931. (...) Der Roman gilt zu Recht als einer der bedeutendsten der Weimarer Republik.« Jens Jessen, Die Zeit »Unterhaltsames Lehrstück über die Mechanismen der Massenkultur. (...) Käsebier erobert den Kurfürstendamm ist ein irisierendes Epochenbild und hat nichts von seiner Spannkraft verloren.« Maike Albath, Deutschlandfunk »Käsebier erobert den Kurfürstendamm ist vor allem ein Roman über Berlin, über die Geschwindigkeit des großstädtischen Lebens und den dazugehörigen Zynismus (...)« Tobias Rapp, Der Spiegel »So wird Gabriele Tergit (...) nun schon zum dritten Mal wiederentdeckt. Hoffentlich diesmal ein für alle mal.« Nadine Lange, Tagesspiegel »Wie gut, dass dieser Berliner Großstadt-Roman jetzt neu aufgelegt wird. (...) I
m Roman wird die Berliner Society schonungslos verspottet.« Katharina Wenzel, rbb Stilbruch »Den Medienhype führt Tergit in ihrem dialogreichen Roman eng mit der überhitzten Immobilienkonjunktur der späten Weimarer Republik, die mit der Weltwirtschaftskrise ihr jähes Ende findet.« Marc Reichwein, Literarische Welt »Eine bitterböse Gesellschaftsposse.« Gisa Funck, Deutschlandfunk »Entlarvend und pointenreich sind Tergits Dialoge - sie gehören ebenso zu den Stärken ihres Romans wie die unerändert spritzige, temporeiche Sprache.« Oliver Pfohlmann, WDR3 »Käsebier erobert den Kurfürstendamm ist das Zeitbild einer Stadtgesellschaft, die ins Rutschen geraten ist. Wie gesagt, ein Gegenwartsroman.« Jens Bisky, Süddeutsche Zeitung »Sehr witzig, sehr flott und richtig unterhaltsam.« Stefan Sprang, hr1 »Käsebier erobert den Kurfürstendamm. Welch Name! (...) Doch da muss man durch. Und das lohnt sich!« Das Magazin »Einfach meisterhaft!« Aachener Zeitung »Tergits Buch ist mit einer abso
luten gegenwärtigen Frische geschrieben, dazu genau, spannend und mitreißend-mitnehmend.« Stephan Opitz, Schleswig-Holstein-Journal »Wer sich auf das (...) auf sehr leise Art spektakuläre Buch einlässt, wird einen (...) aktuellen Text über das Berlin nicht nur der 20er Jahre lesen können« büchereule.de »Besticht durch sein Tempo, seinen Witz, die pointierte Charakterisierung der Figuren, atmosphärisch dichte Großstadttableus, vor allem aber durch seine Dialoge.« Klaus Nüchtern, Der Falter
Mehr von Gabriele Tergit

Roman
BTB , 2024
Kartoniert/Broschiert
  • Noch nicht erschienen. Erscheint laut Verlag am 13.11.2024.
13,00 €

SCHÖFFLING , 2024
Gebunden
  • Noch nicht erschienen. Erscheint laut Verlag am 22.08.2024.
35,00 €

SCHÖFFLING , 2024
Gebunden
  • Noch nicht erschienen. Erscheint laut Verlag am 22.08.2024.
28,00 €
  • Das könnte Sie auch interessieren
C:\Internet\bonifatius\web\www_media\