Jean Paul

Meister der zweiten Welt. Eine Biographie

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medienprofile-Rezension

Biografie des Dichters v.a. anhand der intellektuellen und geschichtlichen Hintergründe, die sein Werk geprägt haben.
Jean Paul hat die philosophischen, theologischen und historischen Auseinandersetzungen seiner Epoche in gewaltige Romane übersetzt. Beatrix Langer zeichnet in ihrer umfassenden Biografie diese intellektuellen und geschichtlichen Hintergründe nach, die das Werk des Dichters geprägt haben. Jean Pauls Romane behandeln die verwickelten Kabalen kleiner Fürstentümer, seine Personen suchen nach sich selbst, dem Grund der Religion und tauchen in ihr Unterbewusstsein ein, in die zweite Welt, die Jean Paul als Pionier erforscht hat. All das legt Beatrix Langer umfassend, manchmal etwas spröde und langatmig, dar. Ihr Buch verlangt einen aufmerksamen und vorgebildeten Leser. Die Person des Dichters verschwindet oft hinter den gelehrten Ausführungen. Wo die Autorin anfängt sein Leben zu erzählen, ruft sie sich schnell wieder zur Raison. Leider, denn auf den letzten 100 Seiten lässt sie ihrem Erzähltalent doch die Zügel etwas schießen und es entsteht tatsächlich ein Bild des Menschen Jean Paul, der alkohol- und opiatsüchtig seine Existenz nur als schreibendes Individuum definieren kann, dem alle Beziehungen und Erlebnisse zur Literatur werden. Langer arbeitet sich dagegen lieber daran ab, Jean Paul als Atheisten, als einen Vorläufer der Religionskritik Ludwig Feuerbachs zu zeigen. Darauf reduziert sie den evangelischen Pfarrerssohn weitgehend, dessen Religiosität doch ein wesentliches Moment und nicht nur die negative Folie für sein Werks ist. Ebenso wenig geht die Autorin auf die Wirkung, das literarische Nachleben Jean Pauls ein. - Nur für große Bestände.


Jean Paul (1763-1825) war ein Meister der psychologischen Erzählkunst und ein grandioser Erforscher menschlicher Innenwelten. In ihrer glänzend geschriebenen Biographie zeichnet Beatrix Langner ein neues Bild des Wortzauberers, der eines der gewaltigsten Prosawerke der deutschen Sprache geschaffen hat. Zunächst musste Jean Paul, der als Johann Paul Friedrich Richter geboren wurde, Theologie studieren. Doch er setzte alles auf ein Leben als freier Schriftsteller. Nach langen erfolglosen Jahren wurde sein Roman Hesperus 1795 zum größten literarischen Erfolg seit Goethes Werther. Beatrix Langners fundierte neue Biographie macht deutlich, wie sensibel und hellsichtig Jean Paul auf das geistige und politische Geschehen in Deutschland reagierte. Mal tragisch, mal mit groteskem Humor zeigt sein Werk das große Drama des Menschen zwischen Vernunft und Aberglaube, zwischen der Tag- und Nachtseite seines Bewusstseins, zwischen der Wirklichkeit und dem Traum mit seinen Geistern und Dämone
n. Zugleich sprechen Jean Pauls Schriften aber auch von dem bescheidenen und friedfertigen Menschen, der sie schuf und der mit Kleist und Hölderlin zu den überragenden Einzelgängern in der literarischen Welt um 1800 gehörte.

Beatrix Langner lernte die Mark Brandenburg in ihrer Jugend durch Familienausflüge zu Tanten und Großmutter kennen. Die promovierte Germanistin, Anglistin und Philosophin arbeitet als Literaturkritikerin, schreibt Gedichte, Hörspiele und Bücher, unter anderem über Hölderlin und Diotima sowie Adelbert von Chamisso und Johannes Kepler. Beatrix Langner lebt in Berlin und im Land Brandenburg.
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