Ich schwebe über Krakau

Erinnerungsbilder. Aus d. Poln. v. Henryk Bereska

  • Sofort lieferbar
22,00 €
inkl. MwSt.

"In meiner Kindheit verlor ich zwei Vaterländer." Das eine war seine Geburtsstadt Lemberg, aus der die Familie 1945 fliehen musste, das andere war das Land der Wahrheit, aus dem ihn die sowjetische Herrschaft in Polen vertrieb. Von dem nüchternen Gleiwitz, in dem er den größten Teil seiner Kindheit verbrachte, zog es ihn nach Krakau, wo er ein drittes Vaterland, "eine Stadt der Einbildungskraft" fand. In Momentaufnahmen, gleichsam aus der Vogelperspektive, erzählt Zagajewski vom Krakau der sechziger Jahre. Vom Stöbern nach verbotenen Büchern im Antiquariat, von den schmackhaften und mörderischen Buletten der Zimmerwirtin, vom ausgestorbenen und verwahrlosten ehemaligen Kazimierz, von einem jungen Geistlichen namens Karol Woityla, der bei seiner Tante ein und aus ging, und von einem merkwürdigen Gedicht auf einen Orchestermusiker, der während des Konzerts in Ohnmacht fiel - es wurde Zagajewskis poetisches Debüt. Sein persönlicher Stil und seine kluge Beobachtung faszinieren auch in
die ser Prosa, nicht zuletzt in dem hinreißenden Doppelporträt von Gleiwitz und Lemberg, das diese Erinnerungsbilder beschließt.

Adam Zagajewski, 1945 in Lemberg geboren und 2021 in Krakau gestorben, studierte Psychologie und Philosophie in Krakau. Er lehrte regelmäßig an der University of Chicago. Adam Zagajewski ist Autor zahlreicher Lyrik- und Essaybände sowie mehrerer Romane und wurde für sein Werk vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Eichendorff-Literaturpreis (2014), dem Heinrich-Mann-Preis der Berliner Akademie der Künste (2015), dem Leopold Lucas-Preis (2016), dem Jean-Améry-Preis für Essayistik (2016), dem Prinzessin-von-Asturien-Preis in der Sparte Literatur (2017) und dem Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste (2019). Seit 2015 war Adam Zagajewski Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Bei Hanser erschienen zuletzt Verteidigung der Leidenschaft (Essays, 2008), Unsichtbare Hand (Gedichte, 2012), Die kleine Ewigkeit der Kunst (Tagebuch ohne Datum, 2014), Asymmetrie (Gedichte, 2017) und Poesie für Anfänger (Essays, 2021).

"Eine gelungene Mischung aus Historie, Anekdoten, funkelnden Aphorismen und geistreichen Reflexionen ... Zagajewskis 'Erinnerungsbilder' sind unterhaltsam, komisch und manchmal auch melancholisch."
Brigitte, 18.10.2000

"Die zahlreichen Reflexionen über Literatur, Philosophie und Musik, die kunstvollen Aphorismen, die überraschenden Gleichnisse, mit denen Zagajewskis Buch durchsetzt ist, lassen keinen Zweifel aufkommen, dass Krakau, die 'Stadt der Einbildungskraft', eine gute Schule des Denkens und Empfindens gewesen sein muss."
Marta Kijowska, Süddeutsche Zeitung, 2./3.12.00
Mehr von Adam Zagajewski

Gedichte
HANSER
Gebunden
  • Sofort lieferbar
22,00 €

Essays
HANSER
Kartoniert/Broschiert
  • Sofort lieferbar
24,00 €

Ausgewählte Gedichte
HANSER
Gebunden
  • Sofort lieferbar
18,00 €
  • Das könnte Sie auch interessieren
C:\Internet\bonifatius\web\www_media\