Gert Fröbe

Vom Stehgeiger zum Goldfinger

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medienprofile-Rezension

Ein Clown in der Rolle des Bösewichts.
Im Februar 2013 wäre Gert Fröbe 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass zeichnet die Focus-Redakteurin Beate Strobel den Lebensweg des Schauspielstars nach. Bereits im Titel wird der Spannungsbogen seiner Karriere deutlich: vom jugendlichen Stehgeiger in Zwickau zur Verkörperung des "Goldfinger" in dem James-Bond-Klassiker von 1964. Die Autorin betont den Aspekt, dass es oftmals der Zufall gewesen sei, der zu neuen Karriereschritten geführt habe. Gert Fröbe scheint die Engagements akzeptiert zu haben, wie sie sich ihm eröffneten - unter besonderer Berücksichtigung der Höhe der jeweiligen Gage. Im Herzen sei er ein Clown gewesen, der bald jedoch auf die Rolle des Bösewichts festgelegt war. Abseits der großen Leinwand bespielte Fröbe als Rezitator kleine und kleinste Bühnen. Zum aufstrebenden Fernsehen kam er erst im letzten Lebensabschnitt. Durch die Beimischung von Klatsch und Anekdoten aus dem westdeutschen Filmbusiness wirkt Strobels Text bisweilen relativ leicht. An einigen Stellen werden Fröbes ambivalente Eigenschaften angedeutet, dann aber leider nicht genauer ausgeführt (sorgloser Umgang mit Geld, gescheiterte Ehen, oberflächlicher Kontakt zum Adoptivsohn u.ä.). - Trotz dieser Abstriche ist das mit vielen Schwarzweißfotografien ausgestattete Buch ein empfehlenswerter Einstieg in die Beschäftigung mit einem großen Charakterdarsteller.

Gert Fröbe war der erste gesamtdeutsche Weltstar, keiner verkörperte wie er den Werdegang der Deutschen im 20. Jahrhundert.

Beate Strobel, Jahrgang 1968, hat Diplom-Psychologie in Marburg und Tübingen studiert. Seit 2000 arbeitet sie als Redakteurin beim deutschen Nachrichtenmagazin FOCUS. Sie ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt in München.
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