Die Betrogenen

Roman

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medienprofile-Rezension

Der designierte Biograf eines alternden, aber immer noch charismatischen Schriftstellers glaubt nicht mehr, seiner Aufgabe gerecht werden zu können.
Für Karl Lorentz war das Lesen eines neuen Werks des von ihm verehrten Dichters Arthur Bittner "die Eröffnung eines Tempels, den man gesenkten Haupts betrat, die staubigen Schuhe des Alltags zog man dafür aus" (S. 16). Diese Bewunderung bekommt allmählich Kratzer, als Bittner sich in seinen stilistischen Marotten wiederholt. Bei langen Spaziergängen und gemeinsamen Essen erfährt Karl als Bittners zukünftiger Biograf Neues aus dessen Privatleben, so auch von einer Tochter, die in Amerika aufgewachsen ist und jetzt in Berlin zusammen mit einer Freundin eine Galerie betreibt. Lorentz besucht sie und verliebt sich in sie - doch es gelingt ihm nicht, sie erneut zu treffen. Und weil er einmal nicht richtig zugehört hat, kommt es zu Verwechslungen. - Außer um die Hauptfigur Arthur Bittner und um Nora, Karls neuer und wieder verlorener Liebe, geht es um Eifersüchteleien und Konkurrenz im Literaturbetrieb, um italienisch-albanische Restaurants und andere Etablissements, um Musik und Metaphysik, um Vögel und Insekten, ums Alter und um den Tod. Ein sprachlich glänzend geschriebenes, traurig-komisches Romandebüt von Michael Maar, literarisch Interessierten sehr empfohlen.


Stellen Sie sich vor, in Ihrer Sterbesekunde enthüllten sich Ihnen auf einen Schlag sämtliche Geheimnisse der Welt! Die Große Liste - sie ist eine Lieblingsvorstellung des alternden, aber charismatischen Schriftstellers Arthur Bittner, wie er sie seinem jüngeren Freund und designierten Biographen Karl Lorentz erzählt. In Karls Verehrung des großen Mannes, der immer noch viel Erfolg in der Damenwelt hat, haben sich schon ein paar Risse aufgetan, da erwähnt Bittner eine Tochter aus einer früheren Beziehung. Karl sucht sie - es ist die Zeit nach der Wende und vor dem Euro - in der Berliner Galerie auf, die sie mit einer Freundin teilt. Er verliebt sich, und als sie sich nach einer gemeinsam verbrachten Nacht nicht wieder meldet, beginnt ein Spiel der Scharaden und Verwechslungen. Jeder zweite führt ein verstecktes Doppelleben, Freunde und Kollegen verraten, beneiden und bewundern einander, und eigentlich geht es um das kleine Gelingen im großen Scheitern, um Liebe, Freundschaft u
nd Tod. Und Karl hat an entscheidender Stelle nicht richtig zugehört... In seinem glänzend geschriebenen literarischen Debut erzählt der Essayist und Kritiker Michael Maar von Kunst, Eitelkeit, Sehnsucht und Tod.

Michael Maar, geboren 1960 in Stuttgart, lebt in Berlin. Für seine Dissertation über den Zauberberg Auszeichnung 1995 mit dem Merck-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung (der er seit 2002 angehört) und 2000 mit dem Lessing-Förderpreis für Kritik. 2002 war er Gastprofessor an der Universität Stanford. Buchveröffentlichungen.
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